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Villa Emo Capodilista

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Villa Emo Capodilista bei Monselice liegt am Rand der Euganeischen Hügel und strahlt eine zeitlose, stille Noblesse aus. Das Bauwerk, auch als Villa Maldura bekannt, ist ein herausragendes Beispiel venezianischer Landarchitektur des späten 16. Jahrhunderts und vereint die Eleganz der Stadt mit der Weite des ländlichen Raums. Wer sich dem Anwesen über die lange Zufahrtsallee nähert, spürt schon von Weitem jene Harmonie, die das Ideal einer ganzen Epoche verkörpert: Maß, Symmetrie und die enge Verbindung von Mensch und Natur.

Geschichte und Entwicklung

Die Villa wurde um 1588 im Auftrag der Adelsfamilie Emo errichtet, die in der Republik Venedig einflussreiche Ämter bekleidete. Der Entwurf wird dem Architekten Vincenzo Scamozzi zugeschrieben, einem Schüler und geistigen Erben Andrea Palladios. Seine Handschrift zeigt sich in der Klarheit der Proportionen und im Wechselspiel von geometrischer Strenge und poetischer Leichtigkeit. Ursprünglich diente das Anwesen als Sommersitz und als landwirtschaftlicher Mittelpunkt eines großen Gutshofes.

Die Villa Emo Capodilista in Monselice in der Provinz Padua zeigt in ihren Details die vollendete Harmonie der Renaissancearchitektur.

Die Villa Emo Capodilista in Monselice in der Provinz Padua zeigt in ihren Details die vollendete Harmonie der Renaissancearchitektur.

Im 17. und 18. Jahrhundert wechselte die Villa mehrfach den Besitzer, blieb aber stets mit den großen Familien der Region verbunden. Unter der Familie Maldura erhielt das Anwesen jene klassizistische Anmutung, die bis heute sichtbar ist. Die Verbindung von venezianischer Kultur und ländlicher Wirtschaft prägt das Ensemble bis in unsere Zeit. Restaurierungen im 20. Jahrhundert bewahrten die Struktur und legten Fresken, Deckenstuck und dekorative Wandmalereien frei, die lange verborgen waren.

Vom Garten der Villa Emo Capodilista in Monselice in der Region Veneto in Italien eröffnet sich ein eindrucksvoller Ausblick auf die harmonisch angelegte Landschaft.

Vom Garten der Villa Emo Capodilista in Monselice in der Region Veneto in Italien eröffnet sich ein eindrucksvoller Ausblick auf die harmonisch angelegte Landschaft.

Architektur und Gestaltung

Die Villa folgt einem rechteckigen Grundriss und erhebt sich auf einem leicht erhöhten Plateau, das einen weiten Blick über die Landschaft von Monselice bietet. Ihre Fassade ist von strenger Symmetrie bestimmt: eine zentrale Loggia mit ionischen Säulen bildet den repräsentativen Mittelpunkt, flankiert von gleichmäßig rhythmisierten Fensterachsen. Der Portikus öffnet sich zum Garten, während das Hauptportal den Übergang vom öffentlichen zum privaten Raum markiert.

Im Inneren gliedern sich die Räume um einen zentralen Saal, der von einem Kassettendach überspannt wird. Fresken mit mythologischen Szenen, Putti, allegorischen Figuren und Blumenornamenten schmücken Wände und Decken. Diese Malereien, teils aus der Zeit der Renaissance, teils barock überarbeitet, schaffen ein Gefühl heiterer Eleganz. Die architektonische Ordnung ist kein Selbstzweck, sondern Ausdruck einer Weltanschauung, die in der Harmonie des Hauses ein Abbild der kosmischen Ordnung sah.

Elegante Renaissancearchitektur verbindet sich mit der umgebenden Landschaft und sanft ansteigenden Weinbergen.

Elegante Renaissancearchitektur verbindet sich mit der umgebenden Landschaft und sanft ansteigenden Weinbergen.

Lage, Garten und Atmosphäre

Die Villa liegt im Ortsteil Rivella, eingebettet in eine Parklandschaft, die zugleich formal und natürlich wirkt. Weite Wiesen, alte Zypressen und geometrische Gartenachsen leiten den Blick auf die Fassade und betonen ihre majestätische Ruhe. Im Hintergrund steigen sanft die Hügel von Monselice an, überragt von der Rocca und den Wallfahrtskirchen, die das Panorama vollenden. Im 19. Jahrhundert wurde der Garten nach romantischen Vorbildern umgestaltet, ohne die klassische Struktur zu zerstören. Kleine Pavillons, Steinstatuen und ein verzweigtes Wegesystem verbinden Haus und Natur. An klaren Tagen spiegelt sich die Villa in den Wasserbecken des Gartens – ein Bild von vollendeter Stille.

   

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