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Longarone

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Longarone in der Provinz Belluno liegt am Piave, erinnert an die Vajont-Katastrophe und zeigt sich als Ort des Neubeginns. Eingebettet im engen Piave-Tal, nur wenige Kilometer nördlich von Belluno, liegt Longarone.

Der Name dieser Stadt ist untrennbar verbunden mit einem der schwersten Unglücke Italiens im 20. Jahrhundert. Am 9. Oktober 1963 riss eine gigantische Flutwelle, ausgelöst durch einen Erdrutsch in den Vajont-Stausee, das gesamte Ortszentrum hinweg und kostete mehr als zweitausend Menschen das Leben. Trotz dieser Tragödie gelang es den Bewohnern, ihre Heimat wieder aufzubauen.

Longarone im Piave-Tal ist bekannt für den Vajont-Staudamm und seinen Wiederaufbau nach der Katastrophe von 1963.

Longarone im Piave-Tal ist bekannt für den Vajont-Staudamm und seinen Wiederaufbau nach der Katastrophe von 1963.

Erinnerung und Wandel

Die Vajont-Katastrophe hat das Gedächtnis der Stadt tief geprägt. Zahlreiche Gedenkstätten, Museen und Dokumentationszentren erzählen von den Ursachen des Unglücks und von den Schicksalen der Betroffenen. Besonders eindrucksvoll ist das Vajont-Mahnmal, das als Ort des stillen Innehaltens dient. Auch Teile der ehemaligen Staumauer sind bis heute erhalten und erinnern in monumentaler Stille an die Kräfte, die hier freigesetzt wurden. Nach dem Unglück begann ein umfassender Wiederaufbau, der das Gesicht Longarones veränderte. Moderne Stadtplanung ersetzte die zerstörten Strukturen, neue Straßen und Plätze entstanden, und langsam entwickelte sich ein neues urbanes Leben. Damit wuchs Longarone zu einem Ort, der Vergangenheit und Gegenwart gleichermaßen verkörpert.

Sehenswürdigkeiten

Neben den Erinnerungsorten finden Besucher ein Stadtbild, das von klaren Linien und zeitgenössischer Architektur geprägt ist. Das Vajont-Museum vermittelt fundiertes Wissen und bietet Einblicke in die technischen, sozialen und politischen Hintergründe. Daneben bewahren traditionelle Kirchen, die von der Katastrophe verschont blieben oder später rekonstruiert wurden, ein Stück der älteren Geschichte. Ein weiteres Highlight ist das Messegelände von Longarone, das regelmäßig große Veranstaltungen wie die „Longarone Fiere“ ausrichtet und damit auch ein Symbol für wirtschaftliche Lebenskraft geworden ist. Wer die Stadt erkundet, sollte außerdem Zeit für einen Spaziergang am Piave einplanen, dessen Ufer heute Ruhe und landschaftliche Schönheit ausstrahlen.

Natur und Aktivität

Die Lage im Piave-Tal bietet nicht nur historische Eindrücke, sondern auch zahlreiche Naturerlebnisse. Wanderwege führen in die umliegenden Berge, die sich als Teil der Dolomitenlandschaft erheben. Kleine Pässe und Nebenwege verbinden Longarone mit Tälern und Hochlagen, die Einblicke in Wälder, Weiden und stille Bergdörfer eröffnen. Für Outdoorfreunde bietet die Region Klettersteige, Mountainbikestrecken und Panoramatouren. Nach solchen Ausflügen lädt die lokale Gastronomie ein, regionale Spezialitäten wie Polenta, Wildgerichte oder Käse aus den Almen zu genießen. So verschmelzen Naturerfahrung und kulinarische Kultur zu einem ganzheitlichen Erlebnis.

Fazit: Longarone ist durch seine Lage verkehrlich hervorragend erschlossen. Die Staatsstraße 51 verbindet die Stadt mit Belluno im Süden und mit Cortina d’Ampezzo im Norden. Der Bahnhof bietet regelmäßige Zugverbindungen, die eine bequeme Anreise ermöglichen. Unterkünfte reichen von kleinen Hotels bis zu familiären Pensionen, die Gäste herzlich empfangen. Informationsstellen in der Stadt helfen bei der Planung von Besuchen der Gedenkstätten oder bei der Auswahl von Wanderwegen. Empfehlenswert ist es, mindestens ein bis zwei Tage einzuplanen, um sowohl die historische Dimension als auch die landschaftlichen Reize in Ruhe zu erleben.

 

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