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Ferrara – Palazzo dei Diamanti

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Der Palazzo dei Diamanti in Ferrara beeindruckt mit seiner einzigartigen Renaissancefassade aus diamantförmigen Marmorquadern. Der Palazzo dei Diamanti wurde zwischen 1493 und 1503 nach Plänen des Architekten Biagio Rossetti erbaut, im Auftrag von Sigismondo d’Este, einem Mitglied der mächtigen Herrscherfamilie.

Schon sein Name verweist auf das auffälligste Merkmal: Die Fassade ist mit rund 8 500 diamantförmig zugespitzten Marmorblöcken verkleidet, die ein faszinierendes Spiel von Licht und Schatten erzeugen. Diese dekorative Technik, bekannt als Bugnato, verleiht dem Gebäude eine unverwechselbare Ausstrahlung und machte es zu einem der berühmtesten Bauwerke der italienischen Renaissance. Das Spiel des Sonnenlichts auf den „Diamanten“ verleiht der Fassade einen beinahe lebendigen Charakter, der sich je nach Tageszeit verändert.

Die Fassade des Palazzo dei Diamanti funkelt mit 8 500 diamantförmig gemeißelten Marmorquadern im wechselnden Licht.

Die Fassade des Palazzo dei Diamanti funkelt mit 8 500 diamantförmig gemeißelten Marmorquadern im wechselnden Licht.

Symbolik und Bedeutung

Die diamantförmige Verkleidung war mehr als eine ästhetische Spielerei. Sie symbolisierte die Stärke, Stabilität und den Glanz der Familie Este, die Ferrara über Jahrhunderte geprägt hat. Zudem war die Gestaltung Teil von Biagio Rossettis visionärer „Addizione Erculea“, einer Stadterweiterung unter Herzog Ercole I. d’Este. Mit diesem Projekt wurde Ferrara zu einer der ersten planmäßig erweiterten Städte Europas und ein Vorbild für spätere Stadtplanungen der Renaissance. Der Palazzo dei Diamanti nahm in diesem Konzept eine zentrale Rolle ein und markierte einen wichtigen Kreuzungspunkt im neuen Stadtgefüge.

Nutzung im Lauf der Jahrhunderte

Der Palast war ursprünglich für repräsentative Zwecke gedacht und sollte den Rang der Este als Förderer der Kunst unterstreichen. Im Laufe der Jahrhunderte wechselte seine Nutzung. Während er im 16. Jahrhundert in erster Linie Wohn- und Festpalast war, diente er später auch Verwaltungszwecken. Im 19. Jahrhundert erkannte man zunehmend den künstlerischen und historischen Wert des Gebäudes, und es begann eine Phase der Restaurierungen, die bis heute andauern.

Im Palazzo dei Diamanti prunkt die Pinakothek mit Werken von Tura, Roberti, Mantegna, Garofalo, Dosso Dossi u. Costabili-Polyptychon.

Im Palazzo dei Diamanti prunkt die Pinakothek mit Werken von Tura, Roberti, Mantegna, Garofalo, Dosso Dossi u. Costabili-Polyptychon.

Die Pinacoteca Nazionale di Ferrara

Heute beherbergt der Palazzo dei Diamanti die Pinacoteca Nazionale di Ferrara, eine der bedeutendsten Sammlungen der Region. Sie zeigt Werke der Ferrareser Schule vom 13. bis zum 18. Jahrhundert. Besucher können Gemälde von Künstlern wie Cosmè Tura, Ercole de’ Roberti, Garofalo und Dosso Dossi bestaunen, die die kulturelle Blütezeit Ferraras widerspiegeln. Ein Höhepunkt ist das berühmte Costabili-Polyptychon, das gemeinsam von Dosso Dossi und Garofalo geschaffen wurde und in seiner Größe und malerischen Qualität einzigartig ist. Die Pinakothek macht den Palazzo zu einem lebendigen Museum, in dem Architektur und Malerei in idealer Weise zusammenfinden.

Kulturzentrum der Stadt

Neben seiner Funktion als Museum ist der Palazzo dei Diamanti ein Ort kultureller Begegnung. In den angrenzenden Ausstellungsräumen finden regelmäßig bedeutende Sonderausstellungen statt, die internationale Aufmerksamkeit auf Ferrara ziehen. Damit ist der Palast nicht nur ein Denkmal vergangener Jahrhunderte, sondern auch ein aktives Zentrum des heutigen Kunstlebens. Besucher erleben hier eine einzigartige Verbindung von Architektur, Geschichte und zeitgenössischer Kultur.

 

Fazit: Der Palazzo dei Diamanti ist weit mehr als ein prachtvoller Renaissancebau. Er verkörpert die Innovationskraft des Architekten Biagio Rossetti, die politische und kulturelle Bedeutung der Familie Este und den lebendigen Fortbestand künstlerischer Traditionen in Ferrara. Mit seiner funkelnden Fassade, der reichen Sammlung in der Pinacoteca und seiner Rolle als internationales Kulturzentrum gehört er zu den wichtigsten Wahrzeichen der Stadt und fasziniert seit mehr als fünf Jahrhunderten Reisende, Kunsthistoriker und Besucher aus aller Welt.

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