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Reise Rovigo Venetien

Lendinara

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Lendinara in der Provinz Rovigo liegt still am Po und steckt voller Geschichte, verborgener Winkel und neuer Entdeckungen. Inmitten der flachen Weite des Polesine, wo Etsch und Po sich das Land teilen, liegt Lendinara. Die historischen Plätze, die spirituellen Stätten und das leise Flüstern des Naviglio Adigetto machen sie zu einem lohnenswerten Ziel für alle, die Italiens versteckten Charme entdecken möchten. Lendinara, das seit 1495 den Titel “città” trägt, vereint Geschichte, Kunst und Natur auf kleinstem Raum.

Lendinara – Aus den Werkstätten der Canozi

Die Ursprünge Lendinaras reichen weit zurück, vermutlich sogar bis in die keltische Zeit. Erste urkundliche Erwähnung fand die Stadt im Jahr 870, als Uberto Cattaneo vom karolingischen Kaiser die Herrschaft übernahm – eine Ära, die über vier Jahrhunderte andauerte. Danach durchlebte der Ort bewegte Zeiten: Verwüstet von Ezzelino III. da Romano im Jahr 1246, später von den Paduanern gekauft und an die Familie Este übergeben, entwickelte sich Lendinara zur befestigten Stadt mit Burg, Graben und dem sogenannten Granarone, einem monumentalen Proviantlager.

Im 15. Jahrhundert, inzwischen unter venezianischer Herrschaft, erlebte die Stadt ihre kulturelle Blütezeit. Kunsthandwerker wie die Brüder Canozi prägten mit filigranen Holzintarsien das Stadtbild – ein künstlerisches Erbe, das Lendinara den Beinamen „Athen der Polesine“ einbrachte.

Der markante Glockenturm der Santa Sofia in Lendinara aus der Vogelperspektive.

Der markante Glockenturm der Santa Sofia in Lendinara aus der Vogelperspektive.

Wer heute durch die Altstadt flaniert, begegnet Zeugnissen dieser bewegten Vergangenheit auf Schritt und Tritt. Zentrum des öffentlichen Lebens ist die Piazza Risorgimento mit ihrem markanten Uhrturm, dem Palazzo Pretorio und der alten Loggia des Stadtpalastes. Nur wenige Meter entfernt erreicht man durch einen überdachten Durchgang die Piazza San Marco mit dem imposanten Dom Santa Sofia.

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Besonders beeindruckend ist sein 92,5 Meter hoher Glockenturm – der zweithöchste ganz Venetiens. Nicht minder bedeutend ist das Santuario della Beata Vergine del Pilastrello, ein barockes Heiligtum, das bis heute Pilger aus der ganzen Region anzieht und mit Werken venezianischer Meisterkunst aufwartet. Auch andere Kirchen, wie etwa San Biagio, zeichnen sich durch architektonische Raffinesse aus und erzählen von der tief verwurzelten Spiritualität der Stadt.

Lendinara ist aber nicht nur ein Ort der Andacht und Geschichte, sondern auch der Kultur. Das Teatro Ballarin, einst ein Lagerhaus, wurde im 19. Jahrhundert in ein Theater umgewandelt und bietet heute eine lebendige Prosa-Saison. Im Palazzo Malmignati-Boldrin finden Besucher ein kleines Museum zur italienischen Renaissance, während der elegante Palazzo Ca’ Dolfin-Marchiori mit seinem Garten aus dem 19. Jahrhundert den Glanz vergangener Adelshäuser lebendig werden lässt.

Ein Spaziergang entlang des Naviglio Adigetto offenbart stille Winkel und eindrucksvolle Perspektiven – und führt zu den Spuren des Freiheitskämpfers Alberto Mario, dem jedes Jahr im Mai das Fest „Arriva Garibaldi“ gewidmet ist, samt historischer Umzüge und Figuren in Kostümen des 19. Jahrhunderts. Wer es aktiver mag, kann Lendinara auf dem Rad entdecken: Etwa auf den gut ausgeschilderten Routen entlang des Adigetto, der Destra Etsch oder in Richtung Occhiobello. Auch ein Ausflug ins nahe Po-Delta lohnt sich.

Zum Abschluss eines Besuchs in Lendinara darf ein süßer Genuss nicht fehlen: „La Puazza“, ein typisches Mandelgebäck, das auf eine geheimnisvolle Marmorfigur am Palazzo Pretorio zurückgeht. Diese stellt der lokalen Legende nach die Göttin Isis dar.

   

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