San Pietro di Feletto
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San Pietro di Feletto vereint romanische Kunst, spirituelle Geschichte, Weintradition und Landschaftscharme im Herzen Venetiens.Die Ursprünge von San Pietro di Feletto reichen weit zurück. Schon im 7. oder 8. Jahrhundert wurde hier eine erste Kirche zu Ehren des Apostels Petrus errichtet, vermutlich auf den Resten eines heidnischen Heiligtums.
Um diese Pieve entstand ein kleines Dorf, das sich im Laufe der Jahrhunderte zu einem bedeutenden geistlichen Zentrum entwickelte. Politisch wechselte die Kontrolle mehrfach: vom Bischof von Belluno über die Herren von Conegliano bis hin zur Republik Venedig. Jede Epoche hinterließ ihre Spuren, sichtbar in Architektur und künstlerischem Erbe.

Die Kirche San Pietro di Feletto begeistert mit romanischer Architektur, mittelalterlichen Fresken und spiritueller Atmosphäre.
Die Pieve von San Pietro
Die romanische Pieve, um das Jahr 1000 erbaut, ist das herausragende Wahrzeichen des Ortes. Ihre gestufte Fassade mit einem breiten Portikus wirkt schlicht und kraftvoll zugleich. Unter den Arkaden verbergen sich seltene Fresken, die von der mittelalterlichen Frömmigkeit erzählen. Besonders berühmt ist der drastische „Cristo della Domenica“, der den arbeitsfreien Sonntag in eindrucksvoller Bildsprache mahnt. Auch Szenen wie der Opfergang von Kain und Abel sind erhalten. Das Innere birgt weitere Kostbarkeiten: Fresken vom 12. bis 15. Jahrhundert, ein monumentaler Christus Pantocrator im Chor und die Kapelle des heiligen Sebastian mit Taufstein. Nach einem verheerenden Erdbeben im Jahr 1873, bei dem fünfzig Menschen starben, wurde die Kirche umfassend restauriert. Spätere Restaurierungen zwischen 1998 und 2002 gaben den Fresken ihre strahlende Farbigkeit zurück.
Pilgerwege und spirituelle Orte
Die Umgebung von San Pietro di Feletto ist reich an religiösen Stätten. Besonders eindrucksvoll ist der „Sentiero Papa Giovanni XXIII“. Der Rundweg folgt den Spuren des späteren Papstes Johannes XXIII., der in den 1950er Jahren als Patriarch von Venedig oft Zuflucht in den Hügeln suchte. Ausgangspunkt ist die Patriarchenvilla bei der Pieve, von wo aus er die Stille und die Begegnung mit den Menschen suchte. Ein weiteres spirituelles Kleinod ist das Eremo Camaldolese in Rua. Hier gründeten Einsiedler im 17. Jahrhundert eine klösterliche Anlage mit Kapelle, Zellen und Speisesaal. Teile der Gebäude sind erhalten geblieben und beherbergen heute das Rathaus von Rua, das so Geschichte und Gegenwart miteinander verbindet.

Ein Fresko an der Außenwand der Kirche San Pietro aus dem 11. Jahrhundert.
Weinberge und UNESCO-Landschaft
San Pietro di Feletto liegt mitten im Anbaugebiet des Prosecco Superiore DOCG, das 2019 von der UNESCO als Welterbe anerkannt wurde. Die Hügel sind geprägt von sorgfältig gepflegten Weingärten, die sich mit alten Gehöften und kleinen Ansitzen abwechseln. Neben dem Prosecco hat die Gegend eine besondere Spezialität: den Refrontolo Passito DOCG, einen süßen Wein aus getrockneten Trauben, der seit Generationen kultiviert wird. Wer durch die Landschaft wandert oder radelt, erlebt ein harmonisches Mosaik aus Natur, Kultur und Genuss.
Sportliche Herausforderung – der Muro di Ca’ del Poggio
Nicht nur für Kultur- und Weinliebhaber ist San Pietro di Feletto ein Ziel, auch Sportler finden hier ein Highlight. Der „Muro di Ca’ del Poggio“ ist eine legendäre Steigung, die regelmäßig im Rahmen des Giro d’Italia befahren wird. Mit ihren extremen Steigungsprozenten gilt sie als Herausforderung selbst für erfahrene Radprofis. Zugleich bietet der Anstieg spektakuläre Ausblicke auf die Prosecco-Hügel – eine Verbindung von sportlicher Leistung und landschaftlicher Schönheit.
Ein Ort voller Harmonie
San Pietro di Feletto vereint auf kleinem Raum die Vielfalt Venetiens: jahrhundertealte Freskenkunst, spirituelle Traditionen, Weinberge von Weltruf und sportliche Höhepunkte. Wer den Ort besucht, erlebt eine harmonische Mischung aus Geschichte und Gegenwart, zwischen stillen Kirchen, sonnigen Hügeln und lebendiger Alltagskultur.
Urlaub in: Liguren, Trentino, Lombardei und den Abruzzen.