Porto Tolle
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Porto Tolle liegt im Po-Delta in Rovigo und verbindet ruhiges Kleinstadtleben mit einer Landschaft, die ständig im Wandel ist. Eingebettet in die wilde Schönheit des Po-Deltas, entfaltet sich hier eine Landschaft aus Wasseradern, Sandinseln und uralten Geschichten. Ein Ort, an dem sich Natur und Mensch seit Jahrhunderten gegenüberstehen.
Porto Tolle – Zwischen Strom und Stille
Porto Tolle liegt in der Provinz Rovigo im südlichen Venetien und zählt rund 10.000 Einwohner. Die Stadt ist auf besondere Weise vom Fluss Po geprägt, der das Gebiet durchquert und in drei charakteristische Inseln aufteilt: Cà Venier, Isola della Donzella und Polesine Camerini. Das Rathaus befindet sich im Weiler Cà Tiepolo, wo auch ein Denkmal an den Volkshelden Angelo Brunetti erinnert – besser bekannt als Ciceruacchio, ein Freiheitskämpfer, der 1849 von kaiserlichen Truppen erschossen wurde.
Die Geschichte Porto Tolles reicht weit zurück bis in die Römerzeit, als das Gebiet als “Portus Herculaneus” ein bedeutender Handelsplatz am Po war. Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Land von verschiedenen Kulturen geprägt – darunter Byzantiner, Langobarden und Venezianer –, die die Entwicklung und Identität der Region maßgeblich beeinflussten.

Die Sacca degli Scardovari liegt im Po-Delta-Park, einem UNESCO-Welterbe und Biosphärenreservat.
Heute zeigt sich Porto Tolle als lebendiger Ort im Herzen eines faszinierenden Naturraums. Die Stadt liegt im Regionalpark des Po-Deltas, einem einzigartigen Ökosystem, das durch Lagunen, Sümpfe, Kanäle und Wälder geprägt ist. Hier leben zahlreiche Vogelarten – insbesondere Zugvögel – und andere Tiere, die in der geschützten Umgebung ideale Bedingungen finden. Das Po-Delta verändert sich ständig, es ist ein lebendes Land, das sich stetig neu formt.
Die Strände von Porto Tolle, etwa Barricata und Boccasette, sind junge Landmassen, die durch Sedimentablagerungen entstanden sind. Noch vor hundert Jahren existierten sie nicht. Heute ziehen sie Besucher mit ihrer natürlichen Schönheit an: weiter, feiner Sand, flach abfallendes Wasser und ein ruhiges, familienfreundliches Ambiente.
Der Strand von Barricata erstreckt sich über drei Kilometer und bietet ausreichend Platz zum Entspannen, Spielen und Schwimmen. Boccasette hingegen, auf der Insel Cà Venier gelegen, wirkt beinahe wie ein Geheimtipp für alle, die Ruhe und den direkten Kontakt zur Natur suchen. Aktivitäten wie Fahrradtouren entlang der Deiche oder Bootsausflüge durch das verzweigte Kanalsystem gehören zu den besten Möglichkeiten, das Delta in seiner ganzen Vielfalt zu entdecken. Besonders in den Morgen- oder Abendstunden entfaltet sich hier eine fast meditative Atmosphäre, wenn Nebelschwaden über dem Wasser schweben und das Licht golden auf der Wasseroberfläche tanzt.

Wildromantische abendliche Stimmung über dem stillen Wasser nahe Porto Tolle.
Auch die kulinarischen Genüsse kommen in Porto Tolle nicht zu kurz. Die Küche ist traditionell vom Wasser geprägt: Frischer Fisch, Muscheln, Krustentiere und Meeresfrüchte sind zentrale Bestandteile der regionalen Küche. Klassiker wie Fischrisotto, geschmorter Tintenfisch oder “Sardinen in Saor”, in Essig und Zwiebeln mariniert, spiegeln die Verbindung zur venezianischen Esskultur wider. Ergänzt wird das Angebot durch saisonale Gemüsesorten und erlesene Weine aus der Region. In den kleinen Lokalen und Fischerkneipen spürt man noch heute die Ursprünglichkeit und Gastfreundschaft der Region.
Kulturell zeigt sich Porto Tolle besonders während des “Festa del Delta”, das jeden Sommer stattfindet. Dann verwandelt sich die Stadt in eine Festlandschaft mit Konzerten, kulinarischen Ständen und traditionellem Handwerk – ein Fest, das die tiefe Verbundenheit der Menschen mit ihrer Landschaft und Geschichte zum Ausdruck bringt.























