Valbelluna
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Die Valbelluna erstreckt sich zwischen Feltre und Belluno, wo Flüsse, Wälder und Dörfer eine Landschaft von Harmonie bilden. Seit Jahrhunderten gilt die Valbelluna als Brücke zwischen Alpenraum und venetischer Ebene.
Schon die Römer erkannten ihre strategische Bedeutung und legten entlang des Piave Handelswege an, die später zu Lebensadern der Region wurden. Im Mittelalter entstanden befestigte Dörfer, Türme und Kirchen, deren Fresken bis heute die Geschichte der Talbewohner erzählen. Unter der Herrschaft der Republik Venedig wurde das Tal zu einem wichtigen Liefergebiet für Holz und Eisen. Der Piave, damals Transportweg, verband die Bergtäler mit der Lagune.
Mit der Zeit wandelte sich die wirtschaftliche Struktur. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Valbelluna zu einem Zentrum der Textilproduktion und des Handwerks. Kleine Manufakturen und Webereien prägten das Tal, später folgten metallverarbeitende Betriebe. Trotz Industrialisierung blieb der bäuerliche Charakter vieler Ortschaften erhalten. Landwirtschaft, Viehzucht und Handwerk bildeten die Grundlage des Lebens.
Nach den Wirren der Weltkriege erlebte die Region einen neuen Aufschwung. Moderne Infrastruktur, Bildungseinrichtungen und Tourismus öffneten das Tal, ohne seine Identität zu verdrängen. Heute vereint die Valbelluna Geschichte und Innovation – eine Landschaft, die sich mit leiser Beständigkeit weiterentwickelt.

Die Brent de l’Art ist eine beeindruckende natürliche Felsformation, die an einen Canyon erinnert und sich in Sant’Antonio di Tortal, Borgo Valbelluna.
Lage und Landschaft
Die Valbelluna zieht sich entlang des Piave, dessen Lauf das Tal in weichen Kurven durchzieht. Im Norden begrenzen die Dolomiten das Panorama, im Süden die Hügel der Prealpi. Dazwischen breiten sich Felder, Wiesen und kleine Wälder aus. Die Landschaft zeigt das ganze Jahr über ein wechselndes Schauspiel: Frühlingsgrün, Sommerblüte, Herbstgold und winterliches Blau.
Rund um die Orte Mel, Lentiai und Trichiana öffnen sich Ebenen, auf denen die Sonne den ganzen Tag scheint. Belluno, das Hauptzentrum, erhebt sich auf einer natürlichen Terrasse über dem Piave und bietet einen eindrucksvollen Blick auf die Gipfel von Schiara und Nevegal. Der Nationalpark der Belluneser Dolomiten schützt eine reiche Flora und Fauna: Gämsen, Steinadler und Murmeltiere sind hier ebenso zu Hause wie seltene Orchideen.
Die Wege durch das Tal führen vorbei an alten Mühlen, Bauernhöfen und Kapellen. Besonders reizvoll ist der Abschnitt bei Sospirolo, wo der Piave zwischen hohen Felswänden rauscht. Das Licht in der Valbelluna ist weich und weit – es legt sich wie ein Schleier über Felder und Dörfer und verleiht der Landschaft eine stille Größe.

Im Gasthaus des Castello di Zumelle genießt man regionale Küche im mittelalterlichen Ambiente mit Panoramablick.
Kultur und Gegenwart
Die Valbelluna ist eine Region, in der Kultur und Alltag untrennbar miteinander verbunden sind. Historische Villen, romanische Kirchen und Fresken in kleinen Bergkapellen erzählen von einem Glauben, der tief in der Landschaft verwurzelt ist. Belluno selbst, mit seinen eleganten Palazzi, seiner Piazza dei Martiri und der Kathedrale San Martino, bildet das kulturelle Herz. Museen, Theater und Veranstaltungen halten das geistige Leben lebendig.
Gleichzeitig bleibt die Valbelluna landwirtschaftlich geprägt. In den Hügeln entstehen Weine, Honig, Käse und Fleischprodukte, die für ihre Qualität geschätzt werden.
























