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Val di Zoldo

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Val di Zoldo liegt tief in den Dolomiten, eingerahmt von Pelmo und Civetta, wo Natur, Geschichte und Handwerk sich vereinen. Das Tal, mit rund 3.000 Einwohnern, erstreckt sich in einer eindrucksvollen Landschaft, in der Wälder, Felsen und Dörfer eine uralte Verbindung eingehen.

Die Geschichte des Val di Zoldo ist eine Geschichte harter Arbeit, Erfindungsgeist und Anpassung an die Gebirgswelt. Schon im Mittelalter war das Tal für seine Schmiedekunst berühmt. Hier entstanden Werkstätten, in denen Eisen aus den nahen Minen verarbeitet wurde. Die „Zoldani“, wie die Bewohner genannt werden, waren geachtet für ihre Geschicklichkeit im Formen von Werkzeugen, Klingen und Beschlägen. Das Eisen wurde über den Piave nach Venedig transportiert, wo es zum Bau von Schiffen und Palästen diente.

Als im 18. und 19. Jahrhundert die industrielle Revolution die Täler erreichte, änderten sich die Lebensbedingungen. Viele Bewohner wanderten aus, doch sie nahmen ihren Fleiß mit in die Welt. Auswanderer aus Zoldo begründeten in ganz Europa eine Tradition, die das Tal berühmt machte: die Eisherstellung. Noch heute gilt Val di Zoldo als Ursprungsort vieler italienischer Gelatieri, die ihre Kunst bis nach Wien, München und Paris trugen.

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Trotz Abwanderung blieb die Identität des Tales bestehen. Die Dörfer bewahrten ihre handwerkliche Struktur, und die Bauernhöfe, oft aus Stein und Holz errichtet, zeugen von einer Lebensweise, die den Rhythmus der Jahreszeiten achtet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wandte sich das Tal zunehmend dem Tourismus zu, ohne seine Ursprünglichkeit zu verlieren.

An einem warmen Sommernachmittag genießen zahlreiche Besucher den Ausblick bei der Coldai-Hütte.

An einem warmen Sommernachmittag genießen zahlreiche Besucher den Ausblick bei der Coldai-Hütte.

Lage und Landschaft

Das Val di Zoldo liegt zwischen dem Monte Pelmo im Osten und der Civetta im Westen – zwei Gipfeln, die zu den bekanntesten Symbolen der Dolomiten zählen. Überragt von schroffen Felswänden, öffnet sich das Tal in weite Almflächen, auf denen im Sommer Kühe weiden und Blumen in allen Farben blühen. Der Wildbach Maè durchzieht das Tal von Nord nach Süd und begleitet Wanderer mit seinem leisen Rauschen.

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Die Landschaft ist von seltener Vielfalt: steile Wälder, sanfte Wiesen, karge Hochalmen und tiefe Schluchten. Der Passo Staulanza, der das Tal mit dem Cadore verbindet, bietet weite Blicke bis zum Monte Antelao. Im Winter verwandelt sich die Region in ein stilles Weiß – Schneefelder, klare Luft und ein Himmel, der in eisigem Blau leuchtet. Das Skigebiet Civetta, das sich über Zoldo, Alleghe und Selva di Cadore erstreckt, ist eines der schönsten im Dolomiti-Superski-Verbund, bekannt für seine natürliche Kulisse.

Doch auch im Sommer zeigt das Tal seinen besonderen Reiz. Wanderwege führen auf alte Saumpfade, vorbei an verlassenen Mühlen und Berghütten. Vom Rifugio Coldai oder vom Pelmo-Hochplateau eröffnen sich Panoramen, die zu den eindrucksvollsten der Alpen gehören. In der Abendsonne färben sich die Dolomiten rosarot – das „Enrosadira“, das geheimnisvolle Glühen des Gesteins, das den Bergen Leben verleiht.

Weitblick auf den Monte Pelmo vom Staulanzapass in den Belluneser Dolomiten im Val di Zoldo.

Weitblick auf den Monte Pelmo vom Staulanzapass in den Belluneser Dolomiten im Val di Zoldo.

Kultur und Gegenwart

Die Kultur des Val di Zoldo wurzelt tief in der Verbindung zwischen Mensch und Natur. Alte Feste, die den Wechsel der Jahreszeiten feiern, werden bis heute begangen. Besonders im Sommer erwacht das Tal zu neuem Leben: Dorffeste, Märkte und Bergmessen bringen Bewohner und Gäste zusammen. In Forno di Zoldo, dem historischen Zentrum, erzählen Häuser mit Fresken und geschnitzten Balkonen vom Reichtum vergangener Zeiten.

Eine besondere Rolle spielt das Museum „Museo del Gelato“, das die Geschichte der Zoldaner Eismacher bewahrt. Es erzählt von jener Mischung aus Erfindungskraft und Wanderlust, die die Menschen dieses Tales auszeichnet. Auch das Handwerk lebt fort – in kleinen Holzschnitzereien, Schmieden und Bäckereien, die mit ihren Produkten regionale Identität bewahren.

   

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