Val di Comelico
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Das Val di Comelico in der Provinz Belluno vereint alpine Schönheit, Tradition und Geschichte inmitten der majestätischen Dolomiten. Das Tal ist ein weitläufiges, grünes Hochtal, das sich entlang des Oberlaufs des Piave erstreckt. Umrahmt von den imposanten Gipfeln der Dolomiten, darunter die Gruppe des Popéra, der Monte Croce Comelico und die Sextner Dolomiten, präsentiert sich das Tal als eine der eindrucksvollsten Landschaften der östlichen Alpen.
Die Nähe zum Parco Naturale delle Dolomiti d’Ampezzo und zu den Naturparks der Sextner Dolomiten macht das Val di Comelico zu einem Paradies für Naturliebhaber, Wanderer und Ruhesuchende. Das Klima ist typisch alpin, mit schneereichen Wintern und angenehm milden Sommern. Die Wiesen, Wälder und Almen des Tales zeigen sich zu jeder Jahreszeit in neuen Farben, während klare Gebirgsbäche und kleine Seen die Landschaft beleben.

Padola, im Herzen des Val di Comelico gelegen, begeistert mit Dolomitenblick, Tradition und alpinem Freizeitangebot.
Geschichte und Identität
Die Geschichte des Val di Comelico ist eng mit der der Dolomitenregion verbunden. Archäologische Funde deuten auf eine Besiedlung seit prähistorischer Zeit hin. In römischer Epoche verlief hier ein wichtiger Verkehrsweg, der Venetien mit dem Norden verband. Im Mittelalter entwickelte sich das Tal zu einem Zentrum von Holzhandel und Handwerk.
Im Laufe der Jahrhunderte gehörte das Comelico-Tal nacheinander zu verschiedenen politischen Herrschaften: Es stand unter venezianischem Einfluss, später unter österreichischer Verwaltung und wurde schließlich Teil des Königreichs Italien. Trotz dieser wechselvollen Geschichte bewahrten die Bewohner ihre kulturelle Eigenständigkeit, ihre Sprache – eine Mischung aus Italienisch und ladinischen Dialekten – sowie ihre tief verwurzelten Bräuche.

Das idyllische San Nicolò di Comelico besticht durch Tradition, Berglandschaft und Ruhe.
Dörfer und Ortschaften
Das Val di Comelico besteht aus mehreren charmanten Gemeinden, die jeweils ihren eigenen Charakter besitzen. Santo Stefano di Cadore bildet das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Tales. Es liegt am Zusammenfluss von Piave und Padola und beeindruckt mit seiner Pfarrkirche San Stefano, die wertvolle Kunstwerke aus der Renaissance beherbergt.
Padola, ein Ortsteil der Gemeinde Comelico Superiore, ist bekannt als beliebter Ferienort mit direktem Zugang zu Wander- und Skigebieten. Hier beginnt der Aufstieg zum Passo Monte Croce Comelico, der das Tal mit Südtirol verbindet. Danta di Cadore, auf einer sonnigen Anhöhe gelegen, bietet weite Ausblicke auf die umliegenden Dolomitengipfel und bewahrt ein besonders authentisches Dorfbild mit traditionellen Holzhäusern.
San Nicolò und San Pietro di Cadore, zwei weitere Ortschaften des Tales, zeigen die ländliche Architektur und die tiefe Verbundenheit der Bewohner mit ihrer alpinen Umgebung. Alte Mühlen, Scheunen und Wege durch Wälder und Weiden prägen das Landschaftsbild.
Kultur, Handwerk und Tradition
Das kulturelle Erbe des Val di Comelico lebt in seinen Traditionen fort. Die Holzverarbeitung hat hier seit Jahrhunderten eine besondere Bedeutung. Fein geschnitzte Figuren, Möbel und sakrale Kunstwerke zeugen vom handwerklichen Können der Einheimischen. Noch heute wird die Holzschnitzkunst in kleinen Werkstätten gepflegt und an jüngere Generationen weitergegeben.
Auch das religiöse und musikalische Erbe des Tales ist bemerkenswert. Kirchen und Kapellen in jedem Dorf erzählen von tiefer Volksfrömmigkeit und sind oft mit Fresken und Altären lokaler Künstler geschmückt. Feste, Prozessionen und Volkslieder bewahren die Identität der Comelicani, die stolz auf ihre Geschichte und ihr Tal sind.
Naturerlebnisse und Freizeit
Das Val di Comelico ist ein ideales Ziel für Outdoor-Enthusiasten. Im Sommer locken unzählige Wanderwege zu Almen, Hütten und Gipfeln, etwa zur Malga Coltrondo oder zum Rifugio Lunelli. Mountainbiker finden abwechslungsreiche Routen durch Wälder und Almgebiete. Im Winter verwandelt sich das Tal in ein Paradies für Skifahrer: Das Skigebiet Padola-Comelico ist Teil des Dolomiti-Superski-Verbundes und bietet moderne Lifte, gepflegte Pisten und atemberaubende Ausblicke auf die Dolomiten.
Zudem laden Langlaufloipen und Winterwanderwege zum sanften Naturerlebnis ein. Die klare Bergluft und die Stille der verschneiten Wälder machen das Tal auch im Winter zu einem Rückzugsort fernab des Massentourismus.
Sehenswürdigkeiten und Highlights
Zu den kulturellen Höhepunkten zählen das Museo Algudnei in Dosoledo, das die Geschichte, Sprache und Bräuche des Tales dokumentiert, sowie das historische Zentrum von Santo Stefano mit seinen eleganten Bürgerhäusern. Besonders beeindruckend ist die Kirche San Leonardo in Dosoledo mit ihren barocken Altären und kunstvollen Fresken.
Auch die traditionellen Feste – wie der Karneval von Dosoledo mit seinen alten Masken und Umzügen – geben Einblick in die lebendige Volkskultur des Val di Comelico.