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Cortina – Klettern

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Beitragsbild Klettern in Cortina Belluno Venetien

Klettern in Cortina d’Ampezzo bedeutet, die Dolomiten in ihrer ganzen Schönheit, Geschichte und Herausforderung zu erleben. Cortina d’Ampezzo gilt als eine der Geburtsstätten des modernen Alpinismus. Schon im 19. Jahrhundert zog das Ampezzo-Tal Kletterer und Entdecker aus ganz Europa an, die sich von den schroffen Felswänden der Tofana, des Cristallo und der Cinque Torri angezogen fühlten. Hier entwickelten sich die ersten Klettertechniken, hier entstand das Verständnis vom Berg als Ort der Herausforderung und der Freiheit.

Die einmalige Geologie der Dolomiten – eine Mischung aus festem Kalkgestein, bizarren Türmen und kompakten Wänden – machte Cortina schon früh zu einem Magneten für Kletterpioniere. Namen wie Angelo Dibona, Lino Lacedelli und Luigi Ghedina sind untrennbar mit dieser Tradition verbunden. Ihre Erstbegehungen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts prägten den Charakter des alpinen Kletterns und machten Cortina weltweit bekannt.

Die Dolomiten als natürliche Kletterarena

Rund um Cortina erstreckt sich ein Klettergebiet von unvergleichlicher Vielfalt. Die Tofane mit ihren drei mächtigen Gipfeln bieten klassische Routen mit spektakulären Wänden und luftigen Graten. Besonders die Südwand der Tofana di Rozes gilt als eine der schönsten Felswände der Alpen. Hier finden sich sowohl historische Routen aus den 1930er-Jahren als auch moderne Sportkletterlinien, die Präzision und Ausdauer verlangen.

Ebenso berühmt ist die Cristallo-Gruppe, deren schroffe Felszacken sich nördlich des Tals erheben. Die langen Gratrouten, Kamine und Plattenwege führen durch hochalpines Gelände und bieten ein echtes Abenteuer für erfahrene Bergsteiger. Zwischen den steilen Wänden eröffnen sich atemberaubende Ausblicke auf das Ampezzo-Tal und die umliegenden Dolomitengipfel.

Ein besonderes Symbol für das Klettern in Cortina sind die Cinque Torri, fünf markante Felstürme, die sich wie eine steinerne Kathedrale über die Landschaft erheben. Dieses Gebiet ist eines der besten Freiluft-Klettergärten der Alpen – ideal für Einsteiger, Familien und erfahrene Sportkletterer. Hier kann man auf kurzen Wegen zwischen Routen aller Schwierigkeitsgrade wechseln und in sicherer Umgebung üben.

Klettersteige und alpine Routen

Neben dem klassischen Felsklettern spielt auch das Begehen von Klettersteigen – den sogenannten Vie Ferrate – eine zentrale Rolle. Viele dieser Eisenwege wurden während des Ersten Weltkriegs angelegt, als die Dolomiten Frontgebiet zwischen Italien und Österreich-Ungarn waren. Heute sind sie restauriert und gesichert und bieten eine Mischung aus Geschichte und Bergsport.

Zu den bekanntesten zählen die Via Ferrata degli Alpini am Col dei Bos, die Ferrata Lipella an der Tofana di Rozes und die Ferrata Ivano Dibona auf dem Cristallo-Massiv. Diese Routen führen durch spektakuläres Gelände, über alte Stellungen, durch Tunnel und entlang ausgesetzter Gratpassagen. Sie sind ein Symbol für den Geist der Dolomiten – eine Verbindung von Natur, Erinnerung und Herausforderung.

Wer es ursprünglicher liebt, findet in den klassischen alpinen Routen Cortinas eine Welt voller Geschichte. Die Linien, die einst von Dibona, Lacedelli oder Comici eröffnet wurden, sind heute noch genauso faszinierend. Sie verlangen Ausdauer, Technik und Respekt – Werte, die das Klettern in Cortina seit jeher prägen.

Moderne Kletterkultur und Ausbildung

Cortina d’Ampezzo hat es verstanden, seine Bergtradition mit moderner Kletterkultur zu verbinden. Lokale Bergführer bieten geführte Touren und Kurse an, die Einsteigern den sicheren Umgang mit Seil, Karabiner und Fels vermitteln. Gleichzeitig ist Cortina Gastgeber internationaler Kletterwettkämpfe und Treffpunkt für Athleten aus aller Welt.

Das Kletterzentrum Lino Lacedelli am Campingplatz Cortina ermöglicht das Training auch bei schlechtem Wetter. Hier können Besucher unter professioneller Anleitung Technik und Kraft verbessern, bevor sie sich an die Felsen der Dolomiten wagen.

Klettern als Lebensgefühl

Wer in Cortina klettert, erlebt weit mehr als nur Sport. Das Klettern hier ist ein Dialog zwischen Mensch und Berg, ein Spiel aus Konzentration, Gleichgewicht und innerer Ruhe. Jeder Griff im Fels, jeder Blick in die weite Landschaft lässt den Alltag in den Hintergrund treten.

Nach einem langen Tag am Fels kehrt man in die Hütten rund um die Cinque Torri oder am Rifugio Giussani zurück, wo die Sonne langsam hinter den Gipfeln verschwindet. Das leuchtende Abendrot – das berühmte Enrosadira – taucht die Berge in goldenes Licht und erinnert daran, warum Cortina seit Generationen Kletterer aus aller Welt verzaubert.

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