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Sizilien

Sizilien: Geschichten und Geschichte

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Sizilien

Die Insel steht auf drei Säulen, von denen eine morsch ist, hat ihren Namen von einer Prinzessin und außerdem wohnte dort einstmals ein einäugiger Riese.

Sizilien ist wahrhaftig ein Paradies. Klimatisch gesehen fast schon Nordafrika, geographisch gesehen eindeutig Europa. Integraler und südlichster Bestandteil Italiens. Wir assoziieren Sizilien mit Orten und Gegebenheiten, die uns typisch italienisch anmuten: mit Palermo, dem Ätna, der Mafia. In der Antike allerdings, als es noch keine Mafia gab (aber immerhin schon Palermo und den Ätna), bevölkerten Griechen die Insel. Und auch die hielten sie schon für ein Paradies. Ganz deutlich zu sehen an der Legende, die erklärt, wie Sizilien zu seinem Namen kam.

Seid fruchtbar und mehret euch

Sizilien hieß nicht immer Sizilien. Glaubt man einer Legende, dann ist am Namen eine griechische Prinzessin namens Sicilia schuld. Dazu muss man wissen, dass es zu jener Zeit von Sehern und Orakeln nur so wimmelte. Einer dieser Seher prophezeite der ausnehmend gutaussehenden Prinzessin, dass ein Ungeheuer sie verschlingen würde, wenn sie nicht bis zu ihrem fünfzehnten Geburtstag verheiratet wäre.

Also setzten sie ihre Eltern kurz vor jenem Geburtstag in ein Boot, gaben ihr ein wenig Proviant mit, wünschten ihr eine schöne Reise und viel Spaß und sahen noch ein wenig zu, wie sie aufs offene Meer trieb.

Nach drei Monate kam die etwas abgemagerte Prinzessin zu einem Traumstrand. Als sie dort landete, war auch prompt ein bemerkenswert gutaussehender junger Mann zur Stelle. Der teilte ihr mit, dass die Insel, sähe man einmal von ihm ab, unbewohnt wäre. Beide sahen sich an, fanden sich überaus anziehend und waren sich sicher, dass es weit schlimmer hätte kommen können.

Also wuchs die Nachkommenschaft rapide, die Insel bekam gleich noch den Namen der Prinzessin verpasst und wenn die beiden nicht gestorben sind, dann haben sie auch noch die folgenden Geschichten miterlebt.

Die Faust des Riesen und der Schmied im Vulkan

Polyphem ist allen Kennern der Odyssee als einäugiger Gigant geläufig, der sich von Odysseus übertölpeln ließ und dabei sein Augenlicht verlor. Was die wenigsten wissen, ist, dass Polyphem Sizilianer war und entsprechend heißblütig.

Polyphem war mit Galatea verbunden, einer strahlend schönen Meernymphe. Zusammen hatten die beiden sogar einen Sohn namens Galatos. Das Leben hätte schön sein können. Aber wie immer, wenn eine Zwei mit einer Zehn liiert ist, lassen die Probleme nicht lange auf sich warten. In diesem Fall in Gestalt des Hirtenknaben Acis, der sich unsterblich in die Unsterbliche verliebte. Und weil Acis ebenfalls ein gutaussehender, junger Mann war, war Galatea einer Vertiefung dieser Beziehung nicht abgeneigt. Polyphem fand das alles nicht im Geringsten lustig.

Wie Riesen so sind, packte er den nächstbesten Felsblock und warf ihn auf Acis, was das Problem mit einem Schlag beendete. Oder zumindest fast, denn Galatea verwandelte den jungen Mann in einen Fluss, der zum Meer hin strömte. So waren die beiden Liebenden letztlich doch wieder vereint.

Eine ganze Menge weiterer Mythen aus griechischer Zeit ranken sich um die Insel. Viele davon erklären Naturphänomene, an denen es Sizilien nicht gerade mangelt. So soll beispielsweise unter dem Ätna Hephaistos, der Gott der Schmiede und des Feuers seine Werkstatt haben. Noch deutlicher wird der Bezug, wenn man den römischen Namen für Hephaistos nimmt: Vulcanus.

Schmiedewerkstatt von Hephaistos

Unter dem Vulkan. Die Griechen der Antike vermuteten die Schmiedewerkstatt von Hephaistos unter dem Ätna

Und noch einmal die Odyssee: Um nach Hause zu kommen, musste Odysseus mit seinem Schiff die beiden Seeungeheuer Scylla und Charybdis passieren. Während Charybdis ein großer Strudel war, soll Skylla ein Wesen mit Fangarmen und diversen Hundeköpfen gewesen sein. Beide hausten einander gegenüber an der Meerenge von Messina – im äußersten Nordosten von Sizilien – und beide hatten Seefahrer zum Fressen gern.

Straße von Messina

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