Somma Lombardo
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Besuchen Sie Somma Lombardo in Varese, nahe dem Ticino, unweit von Mailand und dem Flughafen Malpensa in der Lombardei. Eingebettet zwischen dem Fluss Ticino und den sanften Hügeln der Provinz Varese entfaltet sich hier ein geschichtsträchtiger Ort, der zwischen Renaissancehöfen, feudalen Türmen und archäologischen Kostbarkeiten weit mehr zu erzählen hat als die Nähe zum Flughafen Malpensa vermuten lässt. Hier verbirgt sich ein kultureller Schatz, der nur darauf wartet, entdeckt zu werden.
Ein Schloss, drei Höfe und tausend Jahre Geschichte
Das vielleicht eindrucksvollste Symbol der Stadt ist die Visconti-Burg von San Vito. Ihre Ursprünge reichen bis ins 9. Jahrhundert zurück, als sie ursprünglich als Verteidigungsfestung am Rande des Mailänder Territoriums errichtet wurde. Ihren entscheidenden Wandel erlebte sie ab dem Jahr 1448, als sich die Brüder Francesco und Guido Visconti aus politischen Gründen hier niederließen. Die Burg wurde zur noblen Residenz ausgebaut, mit Wassergräben umgeben und schließlich in drei Gebäudeteile aufgeteilt, die bis heute mit eigenen Eingängen und Innenhöfen erhalten sind.

Das Castello Visconti di San Vito in Somma Lombardo ist eine mittelalterliche Burg aus dem 13. Jahrhundert.
Der öffentlich zugängliche Teil, die ehemalige Sommerresidenz der Familie Visconti di San Vito, beeindruckt mit einer Vielzahl historischer Räume und Einrichtungsgegenstände. Schon der erste Schritt in den eleganten Innenhof mit seinen klaren Renaissanceformen lässt den Besucher in eine andere Zeit eintauchen. Die Führung beginnt in der einstigen Schlossküche, wo Kupfergeschirr glänzt und Geschichten aus der Vergangenheit zum Leben erwachen. Über eine prächtig freskierte Treppe gelangt man in den Hauptsaal: ein imposanter Ballsaal mit Möbeln aus dem 17. Jahrhundert, verzierten Truhen, Gemälden, Kamin und einem kunstvollen Kronleuchter.
Ein ganz besonderer Fund erwartet den Besucher in einem der Wohnräume: eine Sammlung von über 500 Rasierplatten aus aller Welt, zusammengetragen von Marquis Carlo Ermes im 19. Jahrhundert. Ebenso bemerkenswert ist ein rot dekoriertes Gästezimmer, dessen Parkett angeblich mit Ochsenblut behandelt wurde, um seinen Farbton zu bewahren. Die Hauskapelle beherbergt ein wertvolles Altarbild von Cerano, das die Verkündigungsszene zwischen Erzengel Gabriel und Maria darstellt.
Ein weiteres Highlight findet sich im Erdgeschoss der Burg: ein kleines Museum mit archäologischen Funden aus der prähistorischen Golasecca-Kultur. Es bietet nicht nur interessante Einblicke in die frühe Besiedlung der Region, sondern rundet den geschichtlichen Bogen von der Antike bis in die Neuzeit eindrucksvoll ab.
Weitere Informationen zum Castello Visconti di San Vito, sowie Details zu Öffnungszeiten und Führungen finden Sie auf der offiziellen Website des Castello.

Ein Blick auf den imposanten Panperduto-Staudamm in Somma Lombardo.
Somma Lombardo selbst blickt auf eine lange Geschichte zurück, die bis in die Römerzeit reicht. Als wichtiger Knotenpunkt entlang der antiken Via Severiana Augusta verband es Mailand mit dem Lago Maggiore. Die Stadt wurde im Laufe der Jahrhunderte von der Adelsfamilie Visconti, napoleonischen Reformen und den Veränderungen des Königreichs Italien geprägt. Noch heute spürt man den Einfluss dieser Epochen in der Struktur und Atmosphäre der Stadt.
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