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Lombardei Reise Varese

Gallarate

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Mitten im pulsierenden Herzen der Lombardei offenbart Gallarate sein verborgenes Wesen, das unbedingt entdeckt werden will. Diese Stadt, oft im Schatten bekannterer Nachbarn wie Mailand, überrascht mit ihrem historischen Charme und einer lebendigen Kulturszene. Wer einmal den Blick über die Moränenhügel von Crenna schweifen ließ oder das Spiel des Lichts auf den Fresken der Santa Maria Assunta beobachtete, wird verstehen, warum Gallarate mehr ist als nur ein industrielles Zentrum.

Was man in Gallarate gesehen haben muss

Versunken in der Provinz Varese, am Rande des weitläufigen Parco del Ticino und durchzogen vom Fluss Arno, blickt Gallarate auf eine bewegte Vergangenheit zurück. Bereits in der Römerzeit war der Ort – damals unter dem Namen Galleratum bekannt – ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt zwischen Novara, Como und dem Lago Maggiore. Später, im Mittelalter, wurde Gallarate unter der Herrschaft der Visconti zu einem strategischen Zentrum, was sich in der Entwicklung zum Marktflecken und Amtssitz niederschlug.

Im Zentrum von Gallarate liegt die Piazza della Libertà mit der Basilika Santa Maria Assunta.

Im Zentrum von Gallarate liegt die Piazza della Libertà mit der Basilika Santa Maria Assunta.

Spuren dieser Geschichte finden sich noch heute in der Altstadt, deren elliptische Struktur auf die mittelalterliche Stadtplanung verweist. Die romanische Kirche San Pietro, deren Ursprung zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert liegt, ist dabei ein besonders eindrucksvolles Zeugnis. Mit ihrer schlichten, kraftvollen Architektur ist sie nicht nur die älteste, sondern auch eine der charaktervollsten Kirchen der Stadt. Einen Kontrast dazu bildet die Basilika Santa Maria Assunta, die mit barockem Prunk, einem prächtigen Campanile aus dem 15. Jahrhundert und den berühmten Fresken von Luigi Cavenaghi kunsthistorisch beeindruckt. Die Basilika beherbergt auch Werke bedeutender lombardischer Künstler wie Cesare Mazzucchelli.

Doch Gallarate ist nicht nur ein Ort der Vergangenheit – auch moderne Kunst hat hier ihren festen Platz. Das MAGA (Museo Arte Gallarate) zeigt über 5.000 Werke italienischer Künstler des 20. Jahrhunderts und ist mit wechselnden Ausstellungen ein kultureller Hotspot. Wer sich für Archäologie interessiert, sollte außerdem das Museum der Gallarateser Gesellschaft für Heimatgeschichte besuchen, wo Funde aus vorrömischen Grabstätten die Wurzeln der Region freilegen.

Ein Spaziergang durch Gallarate lohnt sich besonders zur Zeit der großen Feste. Am 25. Juli, dem Festtag des Schutzpatrons Christophorus, wird in der Altstadt das traditionelle „Contrada del Brodo“ gefeiert – Besucher erhalten kostenlos heiße Fleischbrühe aus der Region. Im Herbst locken die „Mostra degli Apparecchi Fotografici d’Epoca“ und das stimmungsvolle Volksfest „Rama di Pomm“, das mit seinem Mix aus Kulinarik, Musik und Handwerk Einheimische wie Touristen begeistert.

Der Blick auf den Monte Rosa von Gallarate aus gesehen.

Der Blick auf den Monte Rosa von Gallarate aus gesehen.

Auch kulinarisch kommt man auf seine Kosten: Gallarate bietet mit rustikalen Trattorien und eleganten Restaurants eine breite Palette traditioneller lombardischer Küche. Besonders im Winter schmecken deftige Gerichte wie Cazzoeula oder Bottaggio, und als süßer Abschluss dürfen die typischen Amaretti di Gallarate nicht fehlen – oft serviert mit einem Glas regionalem Clinto-Wein.

   

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