Parco regionale del Delta del Po
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Der Parco regionale del Delta del Po in Emilia Romagna atmet zwischen Lagunen und Schilf an der Grenze von Land und Meer. Schon der Name weckt Bilder von Nebel über Wasserflächen, von alten Fischereien, von Flamingos im flachen Licht des Morgens und von Holzbrücken, die Kanäle überspannen. Wer diesen Park betritt, findet eines der größten Feuchtgebiete Europas, geprägt von Wasser und Wind, gestaltet von Sedimenten und Menschenhand. Das Delta ist zugleich Kulturlandschaft und ungezähmte Wildnis, ein Raum der Übergänge und der Ruhe, in dem das Auge stets zwischen Weite und Detail pendelt.
Das UNESCO Welterbe als Paradies für Vögel und Menschen
Der Regionalpark wurde 1988 gegründet und umfasst sechs Stationen, die sich über die Provinzen Ferrara und Ravenna verteilen. Damit schützt er eine Landschaft, die seit Jahrtausenden in Veränderung begriffen ist, geformt vom Po, der an seiner Mündung unablässig neues Land entstehen lässt. Die Bedeutung dieses Gebietes reicht weit über die Region hinaus. Das Delta ist Teil des UNESCO Welterbes, steht als Biosphärenreservat unter internationalem Schutz und beherbergt mehrere Feuchtgebiete von weltweiter Bedeutung nach der Ramsar Konvention.

Abendlicht taucht die Lagunen bei Comacchio in warme Gold- und Rottöne.
Solche Anerkennungen würdigen den außerordentlichen Wert dieses Mosaiks aus Wasser, Schilf und Inseln. Symbolisch für die Einzigartigkeit des Parks steht der Hirsch von Mesola, eine genetisch besondere Population, die nur hier überlebt hat. Ebenso berühmt sind die Valli di Comacchio mit ihren Salzfeldern und Brackwasserseen, wo große Kolonien von Flamingos und eine Vielzahl weiterer Wasservögel heimisch sind.

Der Parco regionale del Delta del Po bietet ideale Radrouten durch Lagunen, Wälder und Dünen – Natur pur auf zwei Rädern.
Für Besucherinnen und Besucher erschließt sich das Delta am besten in Ruhe. Radwege und Deichstraßen folgen den Flussläufen, kleine Boote und Fähren überqueren Kanäle, und hölzerne Casoni, die alten Fischerhütten, erinnern an vergangene Zeiten und traditionelle Techniken. Zwischen Küstenwäldern, Dünengürteln und Schilfgürteln wechseln Eindrücke und Geräusche: das Rufen von Reihern, das Rascheln des Windes im Schilf, das Gleiten von Schwärmen über stille Wasserflächen. Im Winter zieht die Ankunft unzähliger Zugvögel die Aufmerksamkeit auf sich, im Frühjahr verwandeln sich die Salzwiesen in farbenprächtige Teppiche.
Auch die Kultur ist eng mit dem Delta verbunden. Comacchio, oft als „kleines Venedig“ bezeichnet, erzählt mit seinen Kanälen, Brücken und Häusern von der Geschichte des Salzhandels und vom Leben mit dem Wasser. Abteien, Türme und kleine Dörfer knüpfen das Band zum Binnenland und lassen erkennen, wie eng hier religiöse, wirtschaftliche und soziale Traditionen mit der Landschaft verbunden sind. Wer durch diese Orte geht, spürt das Echo alter Geschichten, die vom Rhythmus der Gezeiten und der Arbeit im Delta geprägt sind.
Weitere Infos zum Park finden Sie hier auf der Offiziellen Website des Parks.