Oderzo
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Oderzo in Venetien verbindet römisches Erbe, venezianische Eleganz und lebendige Moderne zu einem faszinierenden Stadterlebnis. Die Ursprünge von Oderzo reichen bis in die Römerzeit zurück, als die Stadt unter dem Namen Opitergium zu einem wichtigen Knotenpunkt an Handelswegen wurde. Ihre Lage zwischen Piave und Livenza sowie die Durchquerung durch den Monticano machten sie zu einem strategisch wertvollen Ort.
Archäologische Funde belegen ein lebendiges Gemeinwesen mit Forum, Thermen, Basilika und Wohnhäusern, die auf die Bedeutung Oderzos im Imperium hinweisen. Diese lange Tradition prägt das Stadtbild bis heute und macht einen Spaziergang durch die Altstadt zu einer Reise durch die Jahrhunderte.

Die Piazza Grande in Oderzo ist seit Jahrhunderten Herzstück der Stadt, wo Geschichte, Begegnung und lebendige Kultur zusammenkommen.
Piazza Grande – Herz der Stadt
Das gesellschaftliche Zentrum bildet seit Jahrhunderten die Piazza Grande. Hier fanden Märkte, Feste und politische Zusammenkünfte statt. Die heutige Gestaltung stammt aus dem Jahr 1992 und integriert ein auffälliges Meridian-Analemma, das dem Platz eine besondere Note verleiht. Am Rand erhebt sich der Dom San Giovanni Battista, errichtet über den Fundamenten eines römischen Mars-Tempels. Mit romanisch-gotischen Ursprüngen und späteren barocken Erweiterungen erzählt er von der sich wandelnden Religions- und Baugeschichte. Werke von Pomponio Amalteo, Palma il Giovane und Domenico Tintoretto schmücken das Innere und verleihen dem Dom hohen künstlerischen Wert.

Die Kathedrale San Giovanni Battista in Oderzo mit ihrem markanten Glockenturm.
Türme, Palazzi und Plätze
Ein Wahrzeichen der Stadt ist der Torresin, der einst Teil der Stadtmauern war. Der Uhrturm wurde in den 1930er Jahren rekonstruiert und markiert bis heute den historischen Eingang in die Altstadt. Auf der Piazza Castello steht der Palazzo Porcia e Brugnera mit seiner Renaissancefassade, die an die Zeit erinnert, als venezianische Adelsfamilien hier ihren Einfluss ausübten. Diese Bauten spiegeln die politische und wirtschaftliche Bedeutung wider, die Oderzo auch in späteren Jahrhunderten behielt.
Archäologische Schätze
Von besonderem Reiz sind die Überreste des römischen Forums. Besucher können Mauern, Treppenanlagen und Grundrisse einstiger öffentlicher Gebäude bestaunen. Wer tiefer in die Antike eintauchen möchte, besucht das Museo Archeologico Eno Bellis. Gegründet im 19. Jahrhundert und heute in der Barchessa von Palazzo Foscolo beheimatet, zeigt es Funde aus der Bronzezeit bis zur Spätantike. Direkt im selben Palazzo befinden sich die Galleria d’arte moderna e contemporanea sowie die Pinacoteca Alberto Martini. Dort werden Werke des aus Oderzo stammenden Künstlers Alberto Martini präsentiert, der als Illustrator und Maler überregionale Bekanntheit erlangte.
Natur und Besonderheiten
Neben Kunst und Geschichte bietet Oderzo auch Oasen der Ruhe. Der Ca’ Diedo Park mit seinen Bäumen, Brunnen und Spazierwegen lädt zum Entspannen ein. Eine Besonderheit ist das Museo dell’Apicoltura Guido Fregonese im Ortsteil Magera, das erste öffentliche Imkereimuseum Italiens. Es dokumentiert die lange Tradition der Bienenzucht in Venetien und verdeutlicht, wie eng Natur und Kultur in dieser Region miteinander verflochten sind.
Eine Stadt zum Entdecken
Oderzo ist dank guter Bahn- und Straßenverbindungen leicht erreichbar und eine lohnende Alternative zu den überlaufenen Touristenzentren Venetiens. Die Stadt vereint auf kleinem Raum römisches Erbe, venezianische Kultur und moderne Lebendigkeit. Wer durch die Gassen schlendert, über die Piazza Grande flaniert oder die Museen besucht, spürt die einzigartige Mischung aus Geschichte und Gegenwart, die Oderzo zu einem unvergesslichen Reiseziel macht.
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