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Belluno Reise Venetien

Monte Antelao

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Der Monte Antelao, mit 3.264 Metern der zweithöchste Gipfel der Dolomiten, erhebt sich wie ein steinerner König über dem Cadore. Schon von Weitem dominiert sein spitz zulaufender Gipfel den Horizont. Er wird oft als „König der Dolomiten“ bezeichnet, nicht nur wegen seiner Höhe, sondern wegen der majestätischen Präsenz, die ihn von allen anderen Bergen unterscheidet.

Der Antelao gehört zur östlichen Dolomitengruppe und besteht vorwiegend aus hellgrauem Dolomitkalk, dessen Schichten durch Wind, Frost und Zeit geformt wurden. Seine Nordwand fällt steil ins Boite-Tal ab, während die Südseite sanfter in Terrassen übergeht. Von Pieve di Cadore aus wirkt der Berg fast unerreichbar, doch erfahrene Alpinisten schätzen ihn für seine Klarheit und logische Linienführung.

Sein Gipfel wurde erstmals 1850 von dem Engländer Paul Grohmann bestiegen, einem Pionier der Dolomitenalpinistik. Seitdem ist der Antelao Ziel vieler Bergsteiger, die seine Südroute über die Schutzhütte Galassi nehmen. Der Aufstieg ist anspruchsvoll, aber von unvergleichlicher Schönheit – ein Weg durch Geröll, Schneefelder und Fels, belohnt mit einem Blick über fast das gesamte Veneto bis zur Lagune von Venedig.

Der Monte Antelao, „König des Cadore“, erhebt sich majestätisch über dem Tal und bietet ein grandioses Dolomitenpanorama.

Der Monte Antelao, „König des Cadore“, erhebt sich majestätisch über dem Tal und bietet ein grandioses Dolomitenpanorama.

Landschaft und Umgebung

Rund um den Antelao breiten sich Täler und Wälder aus, in denen das Leben der Berggemeinden pulsiert. Zu seinen Füßen liegen Orte wie Valle di Cadore, Vodo, Pieve und Calalzo. Der Berg prägt nicht nur ihr Panorama, sondern auch ihre Geschichte. Lawinen, Stürme und Felsstürze haben hier das Leben geprägt, doch zugleich war der Antelao Quelle von Holz, Wasser und Mythos.

In alten Legenden galt er als Sitz von Geistern und Wettergöttern, ein heiliger Berg, dessen Gletscher das Klima und die Flüsse bestimmten. Der Piave, Lebensader des Cadore, entspringt in seinem Massiv.

Der Monte Antelao, zweithöchster Gipfel der Dolomiten, dominiert das Cadore-Tal mit seiner markanten, königlichen Silhouette.

Der Monte Antelao, zweithöchster Gipfel der Dolomiten, dominiert das Cadore-Tal mit seiner markanten, königlichen Silhouette.

Symbolik und Bedeutung

Der Monte Antelao ist mehr als ein geographischer Punkt – er ist ein Wahrzeichen. Für die Menschen des Cadore steht er für Beständigkeit und Stolz. Er ist auf Wappen und Gemeindesiegeln zu finden, in Gedichten besungen und in Liedern verewigt. Seine Silhouette begleitet Reisende auf jeder Straße des Tales.

Heute ist der Antelao Teil des UNESCO-Weltnaturerbes Dolomiten. Wanderer, Fotografen und Bergsteiger besuchen ihn mit Respekt, denn er verlangt Demut und Kraft zugleich. Wer ihn bei Sonnenaufgang sieht, wenn seine Flanken rosarot im ersten Licht glühen, versteht, warum die Dolomiten „monti pallidi“ genannt werden – blasse Berge, die im Licht zu leben beginnen.

Der Monte Antelao ist ein Monument der Natur und des menschlichen Staunens. Er erinnert daran, wie klein der Mensch ist und wie groß seine Sehnsucht nach dem Erhabenen sein kann.

  

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