Delta del Po
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Wer das Po-Delta in Rovigo betritt, betritt eine Welt, in der Wasser und Land sich in einem ständigen Wechselspiel begegnen.Hier, wo Italiens längster Fluss sein jahrtausendelanges Kapitel beendet, offenbart sich eine Landschaft von unberührter Schönheit, geprägt von Lagunen, Sandbänken und dichten Schilfwäldern. Dieses weitläufige Gebiet, das sich zwischen Venetien und der Emilia-Romagna erstreckt, ist ein eindrucksvolles Beispiel für das empfindliche Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur.
Das Delta del Po – Ein Naturwunder zwischen Wasser und Land
Schon in der Antike spielte das Po-Delta eine bedeutende Rolle. Die Etrusker und Römer nutzten die zahlreichen Wasserwege als Handelsrouten und errichteten Siedlungen, von denen die Stadt Adria als wichtigster Hafen am Mittelmeer diente. Doch der Fluss veränderte stetig seinen Lauf, verlegte Mündungsarme und schuf neue Landstriche. Im Mittelalter setzten die Menschen Deiche und Kanalsysteme ein, um das Wasser zu kontrollieren, und es entstanden erste Fischerdörfer. Bis heute sind die Spuren dieser Eingriffe sichtbar: Ein System aus Dämmen, Wasserstraßen und Schleusen reguliert das Delta und ermöglicht es, diese Landschaft zu erhalten.

Sanfte Lagunen, schilfbewachsene Ufer und verzweigte Wasserwege prägen diese beeindruckende Landschaft.
Das Po-Delta ist ein Mosaik aus unterschiedlichen Landschaften: Flussarme, Lagunen, dichte Schilfgebiete und Pinienwälder wechseln sich ab. Diese Vielfalt schafft ideale Bedingungen für eine außergewöhnliche Tierwelt. Besonders bekannt ist das Delta für seine reiche Vogelwelt. Fischreiher, Seidenreiher, Seeschwalben und sogar Flamingos finden hier einen idealen Lebensraum. Aber auch Säugetiere wie der seltene Dünenhirsch haben im “Gran Bosco della Mesola” eine geschützte Heimat gefunden.
Eine der bekanntesten Attraktionen des Po-Deltas ist die Insel “Scannone di Goro”, auch als “Isola dell’Amore” bekannt. Hier thront der Leuchtturm von Goro, der mit seinem Licht seit Jahrhunderten den Seefahrern den Weg weist. Ein weiteres Highlight ist die “Sacca di Goro”, eine Lagunenbucht, die besonders für die Muschelzucht berühmt ist. Besucher können hier die traditionelle “Rasca”-Fischerei beobachten oder frische Meeresfrüchte direkt von den Produzenten probieren.

Die weiten Horizonte des Po-Deltas spiegeln sich im ruhigen Wasser der Lagunen.
Für Aktivreisende bieten sich zahlreiche Möglichkeiten: Bootsausflüge auf den verzweigten Wasserwegen, Fahrradtouren entlang der Dämme oder Wanderungen durch das Naturreservat “Foce del Po di Volano”. Wer es ruhiger mag, kann in einem der zahlreichen Vogelbeobachtungspunkte verweilen und die Tierwelt aus nächster Nähe erleben.
Das Po-Delta ist von Frühjahr bis Herbst besonders reizvoll. Die wärmeren Monate bieten ideale Bedingungen für Outdoor-Aktivitäten, während der Frühling und Herbst eine einzigartige Stimmung mit sich bringen, wenn Zugvögel die Region durchqueren.
Die Hauptorte für Besucher sind Porto Tolle, Adria und Rosolina Mare, die eine gute touristische Infrastruktur bieten. Wer sich voll und ganz auf die Natur einlassen möchte, kann in einem der zahlreichen Agriturismi übernachten und regionale Spezialitäten wie Risotto mit Meeresfrüchten oder gegrillten Aal genießen.























