Rocca Pietore
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Rocca Pietore in Belluno ruht am Fuß der Marmolada, wo steinerne Gipfel und lebendige Geschichte zu einer Einheit verschmelzen. Rocca Pietore zählt rund zwölfhundert Einwohner und liegt im Herzen der Belluneser Dolomiten.
Die Gemeinde erstreckt sich über verstreute Weiler und Täler, die alle von der imposanten Silhouette der Marmolada überragt werden. Diese erhebt sich als höchster Gipfel der Dolomiten über die Landschaft und prägt sowohl die Identität als auch den Alltag der Bewohner. Besucher finden hier Bergdörfer mit altem Charme, weitläufige Almen, stille Kirchen und Gedenkorte, die an die bewegte Vergangenheit erinnern. Rocca Pietore verbindet alpine Ursprünglichkeit mit der Nähe zu einem der markantesten Berge Italiens.

Rocca Pietore liegt malerisch am Fuß der Marmolata und bietet ein eindrucksvolles Panorama auf die Dolomitenberge.
Geschichte
Der Name Rocca Pietore leitet sich von den Resten einer mittelalterlichen Burg ab, die einst am Eingang des Dorfes stand und Schutz sowie Verwaltungssitz bot. Aus dieser Zeit haben sich Strukturen erhalten, die im Ortsbild noch sichtbar sind. Im Laufe der Jahrhunderte prägten Almwirtschaft, Holzhandel und Bergbau die Region. Die dichten Wälder lieferten Bauholz bis in die Ebenen, während in den Höhen Weiden und Almen den Lebensunterhalt der Familien sicherten. Einen tiefen Einschnitt brachte der Erste Weltkrieg, als die Marmolada und die umliegenden Pässe Teil der Front wurden. Stellungen, Stollen und Schützengräben sind noch heute erkennbar, während Museen und Denkmäler an jene Zeit erinnern.

Die traditionellen Häuser von Rocca Pietore zeigen typische Dolomitenarchitektur mit Steinmauern, Holz und Schindeldächern.
Sehenswürdigkeiten
Das Ortszentrum wird von der Pfarrkirche dominiert, deren Architektur und Fresken Zeugnis religiöser Kunst geben. Kleine Kapellen in den Weilern erzählen Geschichten des Glaubens und der Volksfrömmigkeit. Ein besonderer Anziehungspunkt ist der Passo Fedaia, der Zugang zur Marmolada bietet und zugleich Erinnerungsort an die Kriegsfront ist. Dort finden sich Museen und Gedenkstätten, die Exponate aus der Zeit des Ersten Weltkriegs bewahren und die Härte des Gebirgskriegs dokumentieren. Ebenso lohnend ist ein Besuch im malerischen Dorf Sottoguda, das zu Rocca Pietore gehört. Hier prägen enge Gassen, traditionelle Steinhäuser und alte Schmieden das Bild. Das nahe gelegene Serrai di Sottoguda, eine enge Schlucht mit steilen Felswänden und Wasserfällen, zählt zu den eindrucksvollsten Naturdenkmälern der Dolomiten.
Natur und Aktivitäten
Die Natur rund um Rocca Pietore bietet ein breites Spektrum. Die Marmolada selbst ist Ziel für Alpinisten und Wanderer. Gletscherwanderungen eröffnen Einblicke in eine Welt aus Eis und Fels, während Skigebiete auf beiden Seiten des Berges Wintersport ermöglichen. Im Sommer locken Almen mit Blumenwiesen und stillen Pfaden, die bis in hohe Lagen führen. Das Serrai di Sottoguda bietet im Winter gefrorene Wasserfälle, die Eiskletterer aus aller Welt anziehen. In den wärmeren Monaten verwandelt sich die Schlucht in ein kühles Refugium für Spaziergänge. Radfahrer nutzen die Panoramastraßen, während Familien auf kürzeren Wegen die Natur genießen. Der Wechsel zwischen Fels, Wald und Wasser macht die Region zu einem abwechslungsreichen Erlebnisraum.