Vittorio Veneto
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Vittorio Veneto vereint die Geschichten zweier Städte, beeindruckende Landschaften und die Erinnerung an ein nationales Symbol.Die heutige Stadt entstand 1866 aus dem Zusammenschluss der beiden alten Gemeinden Ceneda und Serravalle. Während Ceneda durch sein Bistum kirchlich geprägt war, entwickelte sich Serravalle als Handels- und Machtzentrum unter den Familien Da Camino und später unter venezianischer Herrschaft.
Die architektonischen Zeugnisse dieser unterschiedlichen Traditionen sind bis heute sichtbar: in den Palazzi, Kirchen und Plätzen, die jede Epoche in Stein erzählen. Erst 1923 erhielt die Stadt den Namen Vittorio Veneto, der einerseits dem ersten König des geeinten Italiens, Vittorio Emanuele II., und andererseits der Region Venetien gewidmet ist.

Die Piazza Flaminio in Vittorio Veneto ist ein eleganter Platz mit Palazzi der Renaissance und barocker Loggia.
Die Geschichte Vittorio Venetos reicht jedoch noch viel tiefer. Bereits in der Antike bestanden hier römische Siedlungen, Castra und Handelswege. Die Via Claudia Altinate führte durch die Gegend und machte die Region zu einem wichtigen Knotenpunkt. Auch archäologische Funde bestätigen, dass Ceneda und Serravalle lange vor ihrer Vereinigung kulturelle Bedeutung besaßen. Diese Kontinuität erklärt, warum die Stadt auch in späteren Jahrhunderten eine so zentrale Rolle im politischen und religiösen Gefüge Venetiens spielte.
Die Schlacht von Vittorio Veneto
Die nationale Bedeutung der Stadt verdichtet sich in den Ereignissen des Ersten Weltkriegs. Im Herbst 1918 fand hier die entscheidende Schlacht zwischen Italien und Österreich-Ungarn statt, die den Krieg beendete und das Ende der Habsburger Herrschaft über weite Teile Mitteleuropas einleitete. Vittorio Veneto wurde dadurch zum Symbol der Einheit Italiens. Noch heute erinnern Denkmäler, Soldatenfriedhöfe und das Museo della Battaglia an jene dramatischen Wochen, deren Nachhall weit über die Stadt hinausreicht.
Kunst und Kultur
Neben ihrer Rolle als Erinnerungsort ist Vittorio Veneto auch ein kulturelles Zentrum. In der Villa Croze am Viale della Vittoria befindet sich die Galleria civica d’arte, die Werke vom Mittelalter bis zur Moderne zeigt. Hier begegnet man Malern wie Leandro Bassano, Filippo De Pisis oder Guido Cadorin. Museen und Galerien schlagen Brücken zwischen Vergangenheit und Gegenwart und machen die Stadt für Kunstliebhaber ebenso interessant wie für Geschichtsfreunde.
Spirituelle Orte
Auch die religiöse Dimension ist stark ausgeprägt. Auf dem Monte Altare befand sich bereits in vorchristlicher Zeit ein Kultplatz der Paleoveneter, an dem man in Kriegszeiten göttlichen Rat suchte. Später entstanden hier Kirchen und Kapellen, die den alten spirituellen Ort in die christliche Tradition einbanden. Besonders die Chiesa di San Gottardo am Fuß des Berges ist ein Beispiel dafür, wie sich Natur, Religion und Gemeinschaft in Vittorio Veneto seit Jahrhunderten durchdringen.

Historischer Hauptplatz von Serravalle mit farbigen Palazzi und Arkaden.
Eine Stadt zwischen Bergen und Geschichte
Vittorio Veneto liegt eingebettet zwischen den Voralpen und den Ebenen Venetiens. Diese Lage macht sie nicht nur zu einem strategisch wichtigen Ort, sondern auch zu einem reizvollen Ziel für Reisende. Spaziergänge durch die Altstadtgassen, Ausflüge in die umliegenden Weinberge und Wanderungen in die Hügel verbinden Natur und Kultur auf einzigartige Weise. Die Stadt zeigt, wie Vergangenheit und Gegenwart, Erinnerung und Alltag in harmonischem Dialog bestehen können.
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