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Emilia Romagna Regionalparks Reise

Parco regionale della Vena del Gesso Romagnola

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Die Vena del Gesso Romagnola zieht wie eine helle Ader durch die Hügel bei Imola und Brisighella und lässt das Gestein glänzen. Der erste Blick verrät, dass dies kein gewöhnliches Relief ist, sondern ein Band aus Gips, das Landschaft und Leben prägt.

Wer hier unterwegs ist, spürt die Nähe des Untergrunds, hört vom Wasser, das Höhlen formt, und sieht, wie mediterrane Trockenfluren und schattige Wälder in kurzer Distanz wechseln. Das Ergebnis ist ein Naturpark, der Geologie, Flora, Fauna und Kulturlandschaft in besonderer Dichte zeigt. Er überrascht mit Fernsichten, Schluchten und einem unterirdischen Reich.

Mächtige weiße Felsrücken durchziehen die Landschaft wie ein leuchtendes Band inmitten sanfter Täler.

Mächtige weiße Felsrücken durchziehen die Landschaft wie ein leuchtendes Band inmitten sanfter Täler.

Zwischen mediterranen Hängen und kühlen Wäldern

Die Vena del Gesso ist der längste und mächtigste Gipszug Italiens, rund 25 Kilometer lang und im Mittel etwa anderthalb Kilometer breit. Das Band entstand in der Spätphase des Mittelmeerbeckens vor mehreren Millionen Jahren und bildet heute eine spektakuläre Karstlandschaft mit Dolinen, blinden Tälern und Höhlen.

Weinfelder schmiegen sich an die Hänge unterhalb der weißen Gipsfelsen der Vena del Gesso Romagnola.

Weinfelder schmiegen sich an die Hänge unterhalb der weißen Gipsfelsen der Vena del Gesso Romagnola.

Der Park wurde 2005 als Schutzgebiet eingerichtet. 2023 wurden Teile dieses Evaporit Karsts als serielles UNESCO Welterbe anerkannt und würdigen damit die außergewöhnliche Dichte und wissenschaftliche Bedeutung der Höhlen. Die Einträge der UNESCO geben zudem Einblick in Verbreitung, Tiefe und Anzahl der Systeme, die seit Jahrhunderten erforscht werden.

Zu den Attraktionen zählen die Hänge des Monte Mauro, die Höhle Re Tiberio und offene Kuppen mit Ginster und Steineichen, während auf den Nordseiten Buchen, Hopfenbuchen und feuchte Mulden dominieren. Im Jahreslauf blühen Orchideen und Kräuter, Fledermäuse nutzen die Höhlen, Greifvögel kreisen an den Kanten. Auf kurzen Lehrpfaden lässt sich die Geologie begreifen, längere Wanderungen verbinden Aussichtspunkte, Ruinen und alte Abbaustellen. In nahe gelegenen Orten wie Brisighella oder Riolo Terme schließt sich der Kreis zwischen Natur und Kultur, Thermen und Kulinarik.

Die Landschaft erwacht im zarten Rosa und Gold des Sonnenaufgangs über der Vena del Gesso Romagnola.

Die Landschaft erwacht im zarten Rosa und Gold des Sonnenaufgangs über der Vena del Gesso Romagnola.

Wer die Vena del Gesso erlebt, sollte Zeit für Kontraste einplanen. Ein Morgen auf einer hellen Kuppe, ein Mittag im kühlen Wald, ein Abend vor Karstklippen im schrägen Licht zeigt den Reiz der Übergänge. Fotografie und Naturbeobachtung gehören hier zusammen, ebenso wie Respekt vor empfindlichen Biotopen. Mit etwas Aufmerksamkeit bleibt der Gips unter den Schuhen sauber und die Stille der Höhlen intakt.

Weitere Infos zum Park finden Sie hier auf der Offiziellen Website des Parks.

   

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