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Ostana

Lena Neumeier 2 Monaten vor

Der Name Ostana leitet sich wahrscheinlich von Augustana ab, bezogen auf den Monat August in der okzitanischen Form oust. Diese Interpretation deutet auf eine hochmittelalterliche Herkunft hin, die mit Praktiken der Transhumanz verbunden ist. Ostana war demnach lange Zeit nur ein Gebiet für die Sommerweiden. Das Dorf ist Mitglied der Vereinigung I borghi più belli d’Italia.

Ostana – wunderschön das ganze Jahr über

Das Dorf liegt auf der sonnigen Seite des Po-Tals und bietet einen spektakulären Blick auf den imposanten Monviso, den höchsten Berg der Region. Die unberührte Natur und die traditionelle Bauweise machen Ostana zu einem besonderen Ziel für Naturliebhaber und Kulturinteressierte. Ein idealer Ausgangspunkt für einen Besuch ist der Hauptort La Villo, wo sich das Rathaus befindet. Von hier aus kann man eine Wanderung beginnen, die durch verschiedene malerische Weiler führt. Ein Highlight ist die Ortschaft Champanho, die über eine Straße erreichbar ist, die von Ahorn- und Eschenbäumen gesäumt ist und im Sommer vom Rosa der Nelken gefärbt wird. Champanho besticht durch seine gut erhaltenen Trockensteinmauern und die herrliche Aussicht auf den Monviso.

Weiter führt der Weg durch einen Buchenwald, vorbei an den wenigen Häusern der Marquét, bis hin zu den Weiler La Ruà und Miribrart. Letzterer ist besonders charakteristisch mit seinen dicht gedrängten Häusern und den saisonalen Siedlungen, den sogenannten mèire, die zwischen Felsen und Tälern liegen. In Miribrart kann man die traditionelle Bauweise mit ihren robusten Steinhäusern bewundern, die oft mit Inschriften versehen sind, die das Baujahr dokumentieren. Einige dieser Inschriften stammen aus dem frühen 19. Jahrhundert, obwohl die Siedlung viel älter ist. Ein weiterer sehenswerter Ort ist San Bernardo, wo sich eine kleine Kirche befindet, in der ein bemerkenswertes mittelalterliches Fresko entdeckt wurde. Dieser Ort bietet nicht nur einen kulturellen Einblick, sondern auch eine ruhige Atmosphäre zum Entspannen und Genießen der umliegenden Natur.

Ein Rundgang durch Ostana offenbart die Weisheit der spontanen Architektur, die Holz und Stein harmonisch miteinander verbindet und den Häusern robuste Dächer aus Losen verleiht. Die Kombination aus natürlicher Schönheit und architektonischem Erbe macht jeden Spaziergang zu einem einzigartigen Erlebnis. Für diejenigen, die tiefer in die alpine Kultur eintauchen möchten, gibt es Pläne, ein albergo diffuso (verstreutes Hotel) und ein Ecomuseum der alpinen Architektur in Miribrart zu eröffnen. Diese Initiativen sollen die Geschichte und Traditionen der Region lebendig halten und Besuchern einen authentischen Einblick in das Leben in den Alpen bieten. Nicht zuletzt bietet Ostana zahlreiche Wanderwege, die durch atemberaubende Landschaften führen. Im Winter sind Schneeschuhe empfehlenswert, um die verschneiten Pfade sicher zu erkunden. Die Wanderungen ermöglichen es den Besuchern, die unberührte Natur und die spektakulären Ausblicke auf die umliegenden Berge zu genießen.