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Bologna Emilia Romagna Reise

Castel San Pietro Terme

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Castel San Pietro Terme ist eine Kurstadt mit Thermen, historischer Altstadt und schöner Hügellandschaft östlich von Bologna. Zwischen alten Mauern und warmen Quellen entfaltet sich der Charme der rund 21.000-Einwohner-Stadt.

Am Rand der sanften Hügellandschaft der Emilia-Romagna, nur etwa 20 km von Bologna entfernt, bietet die charmante Kleinstadt eine reizvolle Mischung aus Entspannung, Kultur und Entdeckerlust.

Castel San Pietro Terme – zwischen Geschichte, Natur und Wohlgefühl.

Der Rundgang beginnt am Cassero, einer mächtigen Befestigungsanlage aus dem 12. Jahrhundert, die einst zur Verteidigung der Stadtgrenze von Bologna errichtet wurde. Heute beherbergt sie das städtische Theater und dient als lebendiger Treffpunkt für Kulturveranstaltungen. Der Blick von der alten Festungsmauer auf die umliegende Altstadt ist besonders am Abend ein stimmungsvoller Auftakt für jede Erkundung.

Die mittelalterliche Festung, die über dem Zugang nach Castel San Pietro Terme in Italien thront.

Die mittelalterliche Festung, die über dem Zugang nach Castel San Pietro Terme in Italien thront.

Nur wenige Schritte entfernt liegt die Piazza XX Settembre, das Herz der Stadt. Hier findet man die Chiesa Parrocchiale di Santa Maria Maggiore, die mit ihrer eleganten Barockfassade, der kunstvoll gestalteten Kuppel und Gemälden lokaler Meister aus dem 18. Jahrhundert ein bemerkenswertes Zeugnis religiöser Kunst darstellt. Die Glocken läuten hier nicht nur zur Messe, sondern auch für das Tempo der Stadt – gemächlich, melodisch, italienisch.

Das Santuario del Santissimo Crocifisso ist ein bedeutendes religiöses Bauwerk im Herzen der Stadt, das 1741 errichtet wurde. Es beherbergt ein hochverehrtes Kruzifix aus dem Jahr 1543, das ursprünglich der Compagnia del Santissimo geschenkt wurde. Seit 1629 wird dieses Kruzifix jährlich am fünften Sonntag der Fastenzeit während der “Festa del Crocifisso” in einer feierlichen Prozession durch die Stadt getragen.

Das Heiligtum zeichnet sich durch seine barocke Architektur aus und beherbergt wertvolle Kunstwerke, darunter ein Terrakotta-Pietà. Besonders bemerkenswert ist der Glockenturm mit einem einzigartigen Carillon aus 55 Glocken, das 1930 von Giulio Gollini entworfen wurde. Dieses Carillon ist das größte seiner Art in Italien.

Das Santuario del Crocifisso birgt ein verehrtes Kruzifix und ein einzigartiges Glockenspiel mit 55 Glocken.

Das Santuario del Crocifisso birgt ein verehrtes Kruzifix und ein einzigartiges Glockenspiel mit 55 Glocken.

Ein Muss für jeden Besucher sind die Terme di Castel San Pietro, deren schwefelhaltige und salzbromojodhaltige Quellen schon im Mittelalter bekannt waren. Im 19. Jahrhundert wurde ein Kurhaus errichtet, das noch heute im Betrieb ist. Die moderne Thermalanlage verbindet medizinische Anwendungen mit Wellnessangeboten inmitten eines weitläufigen Parks. Wer sich nach Ruhe sehnt, findet hier im sprudelnden Wasser das perfekte Gegengewicht zur heutigen Schnelllebigkeit.

Die Ursprünge von Castel San Pietro Terme reichen bis in die Zeit der Villanova-Kultur zurück. Die Gründung der Stadt erfolgte im Jahr 1199, als Bologna eine befestigte Siedlung an der strategisch wichtigen Via Emilia errichtete. Der Ort war immer wieder Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen, darunter die Besetzungen durch Braccio da Montone und Cesare Borgia. Auch im Zweiten Weltkrieg lag Castel San Pietro an der Frontlinie der Gotenstellung – Spuren dieser bewegten Vergangenheit lassen sich bis heute an den Stadtmauern und Gedenktafeln ablesen.

Kulinarisch hat die Region ebenfalls einiges zu bieten: In den Trattorien rund um die Altstadt serviert man frisch gefüllte Tortellini in brodo, hausgemachte Tagliatelle al ragù oder saisonale Spezialitäten wie Trüffelgerichte aus dem nahen Apennin. Ein Glas Sangiovese rundet das Essen auf authentische Weise ab – einfach, ehrlich, köstlich.

Wer die Natur erleben möchte, findet im Parco Lungo Sillaro oder im hügeligen Hinterland ideale Bedingungen für Spaziergänge, Fahrradtouren und Picknicks. Auch der romantische Garten Giardino degli Angeli, eine stille Gedenkstätte für verstorbene Kinder, beeindruckt durch seine stille Schönheit und spirituelle Tiefe.

Die Stadt bietet eine stimmige Mischung aus Entschleunigung und kulturellem Anspruch, zwischen mittelalterlichen Gassen, heilenden Quellen und der sprichwörtlichen Gastfreundschaft der Emilia-Romagna. Wer einmal hier war, nimmt nicht nur schöne Erinnerungen mit – sondern auch ein Stück inneren Frieden.

   

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