Colorno
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Colorno bei Parma ist bekannt für seinen prächtigen Palast, den „Reggia di Colorno“, barocke Gärten und kulinarische Traditionen. Allein der Klang des Namens Colorno weckt die Vorstellung von barocker Pracht und langen Alleen. Tatsächlich überrascht das kleine Städtchen nördlich von Parma mit einem Kulturerbe, das weit über die Region hinausstrahlt. Hier trifft höfisches Erbe auf Wasserlandschaft, italienische Gartenkunst auf kulinarische Exzellenz. Ein Ort, der Geschichte nicht nur bewahrt, sondern erlebbar macht.
Colorno – Ein Ort mit fürstlicher Vergangenheit
Colorno liegt eingebettet zwischen dem Fluss Parma und der offenen Ebene der Bassa Parmense. Die Geschichte des Orts ist eng mit dem Aufstieg der Familie Farnese verbunden, die Colorno im 17. Jahrhundert zu einer ihrer Residenzen machte. Schon zuvor war das Gebiet wegen seiner strategischen Lage an Fluss- und Handelswegen bedeutsam. Unter der Herrschaft von Ranuccio II. Farnese und später den Bourbonen wurde Colorno zu einem Zentrum höfischen Lebens mit dem Ziel, dem Schloss von Versailles in nichts nachzustehen.

Der historische Palast besticht durch sein klassisches Barockdesign, markante Türme und sorgfältig angelegte Gärten.
Die Reggia di Colorno
Herzstück der Stadt ist der monumentale Palazzo Ducale di Colorno, auch bekannt als Reggia di Colorno. Das Schloss wurde über Jahrhunderte erweitert und im 18. Jahrhundert zu seiner heutigen barocken Gestalt gebracht. Besonders beeindruckend ist die repräsentative Fassade, die sich zum Fluss hin öffnet, sowie der symmetrisch angelegte Garten im französischen Stil. Im Inneren finden sich kunstvoll restaurierte Säle mit Deckenfresken, Marmorarbeiten und wertvollen Möbeln.
Heute beherbergt die Reggia nicht nur Museen und Galerien, sondern auch die renommierte Kochakademie ALMA, La Scuola Internazionale di Cucina Italiana, die in den historischen Räumen internationale Spitzenköche ausbildet. Bei Führungen durch das Schloss werden Besucher nicht nur durch Räume geführt, sondern durch Jahrhunderte europäischer Geschichte.
Weitere Sehenswürdigkeiten und Kulturorte
Gleich gegenüber der Reggia liegt die Kirche San Liborio mit ihrer auffälligen Fassade und dem barocken Innenraum. Sie war einst die Hofkirche der Herzöge. Ein weiteres bedeutendes Bauwerk ist die Aranciaia, eine historische Orangerie aus dem 18. Jahrhundert, die ursprünglich zur Überwinterung exotischer Pflanzen diente. Heute ist sie Sitz des ethnografischen Museums MUPAC, Museo dei Paesaggi di Terra e di Fiume, das die Beziehung zwischen Mensch, Fluss und Landschaft in der Poebene dokumentiert.
Colorno lädt auch außerhalb seiner Bauwerke zum Verweilen ein mit schattigen Plätzen, eleganten Alleen und kleinen Cafés entlang des Flussufers. Die Umgebung ist Teil der kulinarischen Route Strada del Culatello, auf der Besucher Spezialitäten wie den Culatello di Zibello entdecken können.
Fazit: Colorno ist mehr als ein Zwischenstopp. Es ist ein Ort, an dem Geschichte, Architektur und Genuss aufeinandertreffen. Die imposante Reggia, das Zusammenspiel von Natur und Kultur und die gastronomische Tiefe machen den Ort zu einem lohnenden Ziel in der Emilia-Romagna.