Mantua am Fluss Mincio
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Mantua am Fluss Mincio (auf ital. Mantova) – seit 2008 UNESCO Weltkulturerbe – ist eine Hochburg der Renaissance, die Stadt von Dichter Virgil, Maler Andrea Mantegna und Musiker Claudio Monteverdi. Giuseppe Verdis Oper „Rigoletto“ spielt hier. Auch Romeo, verzweifelter Held Shakespeares, irrte liebeskrank, getrennt von Julia durch die Gassen der Stadt seines Exils. Italiener nennen Mantova gern „la bella addormentata“, schlafende Schönheit, weil sie sich seit dem Mittelalter kaum verändert hat. Wer die Altstadt heute ansteuert, wird von der romantischen und wuchtigen Silhouette der Türme, Kuppeln und Palazzi beeindruckt sein.
Die Stadt liegt auf einer Landzunge zwischen drei künstlich angestauten Seen, die vom Fluss Mincio gespeist werden. Die wasserreiche Gegend wird hier Parco del Mincio genannt. Ausflugsschiffe starten mehrmals täglich von Mantova auf die Seen Inferiore, Mezzo und Superiore.
Sehenswert ist hier das historische Zentrum, das Centro storico. Hier reiht sich eine Piazza an die andere, die Altstadt ist absolut autofrei. Ob jung oder alt, auf den vielen Plätzen ist immer viel los. Zahlreiche Bars, Café, Restaurants laden wahrlich zum „Rundum genießen“ ein.
Mantua am Fluss Mincio hat 50.000 Einwohner
Die Gonzagas, eines der reichsten italienischen Fürstengeschlechter, herrschten von 1328 bis 1707 über die Stadt. Der mächtige Clan gestaltete Mantua in der Renaissance nach seinen Vorstellungen: größer, höher, weiter. Davon zeugt heute der Palazzo Ducale auf der langgestreckten Piazza Sordello, nach dem Vatikan größter Gebäudekomplex Italiens. Fast eine Stadt in der Stadt mit einer Gesamtfläche von rund 34.000 m2.
Nur schwer lässt sich von außen die enorme Größe der Gonzaga-Residenz mit ihren rund 500 (!) Raumen, Innenhöfen, 15 Garten und Hofkirche erahnen. Jeder Raum ein Unikat, Künstler aus ganz Europa gaben hier ihr Bestes. Die prächtigen Fresken ziehen Besucher noch heute in ihren Bann. Zwischen dem 13. und 17. Jahrhundert wurden dem Palazzo zahlreiche Bauten und Flügel angefügt, heute ergibt das ein architektonisch zusammengewürfeltes Bild.
All dieser Pracht gegenüber wirkt die Cattedrale di San Pietro, Mantovas Dom, mit klassizistischer Fassade, gotischen Elementen und romanischem Glockenturm fast bescheiden und schmächtig. Die Kathedrale befindet sich auf der Piazza Sordello, auf der Nordseite, unweit des Dogenpalastes und der Kathedrale St. Andreas; sie ist eines der ältesten Gebäude der Stadt und der wichtigste Kultort. Es ist schon merkwürdig, dass die Kathedrale dem Heiligen Petrus gewidmet ist, der sich von dem Schutzheiligen der Stadt Mantua unterscheidet, dem Heiligen Anselm von Lucca, einem Bischof, dessen unbestechlicher Körper in der Kathedrale aufbewahrt wird und der jedes Jahr am 18. März den Bürgern ausgesetzt ist. Die Kathedrale, frühchristlichen Ursprungs, wurde im Mittelalter wieder aufgebaut und 1545 vom Künstler Giulio Romano restauriert.
Der Palazzo Te, einstige Sommerresidenz der Gonzagas vor den Toren der Innenstadt, gilt als Hauptwerk des Architekten Giulio Romano. Eine kompakte, damals hochmoderne Wasserburg mit Teichen, Garten und Pferdestallen, späteres Vorbild für Schlosser wie Versailles, Nymphenburg oder Schonbrunn. Ein Juwel, la Sala dei Cavalli: Im 3-D-Stile des 15. Jahrhunderts sind lebensgroße Pferde abgebildet. La Sala dei Giganti gilt als der bedeutendste aller Säle: Erschrockene Götter, Rauch, Blitz und Donner, machtgierige Giganten – dargestellt ist die Vernichtung der Titanen, ein eigentümliches Bild.
Im östlichen Teil der Stadt und vom Grünen umgeben sollten Sie das Palazzo Te besichtigen, eine bezaubernde Villa und Meisterwerk von Giulio Romano.
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